Signals - Experiment außer Kontrolle (2002)

In der unterirdisch gelegenen Forschungs-Station des Internet-Milliardärs Emmett Shaw geht ein Signal unbekannter Herkunft ein, das man für ein erstes Zeichen einer außerirdischen Intelligenz hält. Natürlich erfährt das Militär bald davon und unter der Führung von Colonel David Garrett macht sich eine kleine Gruppe von Experten auf den Weg, um vor Ort mal nach dem Rechten zu schauen. Mit von der Partie ist neben Shaw auch der Computer-Fachmann Jack, der die offenbar marode Technik wieder auf Vordermann bringen soll. Ein aufziehendes Unwetter zwingt die Team-Mitglieder dann, in dem Komplex Zuflucht zu suchen. Nach der anschließenden Beschäftigung mit den aufgezeichneten Daten benehmen sich die Männer allerdings zunehmend merkwürdig und als man dann auch noch die Leichen einiger Wissenschaftler entdeckt, ist klar, dass hier irgendwas oberfaul ist. In Wahrheit kommt das Signal nämlich gar nicht aus dem All, sondern direkt aus der Hölle und jeder, der ihm ausgesetzt ist, wird auf geradezu teuflische Art korrumpiert... mal abgesehen von unserem Helden Jack, der von Geburt an taub ist, und seiner bibelfesten Ex-Freundin Smitty, die ihn damals nicht rangelassen hat, weil sie mit der Fummelei bis zur Hochzeitsnacht warten wollte. Und weil die beiden den Herrn auf ihrer Seite haben, kann der Satan ganz schnell wieder einpacken...! Was da zunächst den Anschein erweckt, ein wenig die Grund-Idee von "Event Horizon - Am Rande des Universums" oder "Sphere - Die Macht aus dem All" zu variieren und dem Zuschauer dann eventuell noch als "Akte X"-mäßiger Mystery-Krimskrams angedreht werden soll, von dem man sich im Hinblick auf die Besetzung und die allgemeine Aufmachung eh schon nicht allzu viel erhofft, entpuppt sich dann im Nachhinein doch nur als ein einziger großer Haufen verbrämter Fundamentalisten-Scheisse, der sich das Deckmäntelchen eines Genrefilms nur überstreift, um mal echt hart mit seiner Christen-Message hausieren zu gehen. Na, danke auch! Nun ja, man kann wirklich nicht behaupten, dass der deutsche Anbieter MC One nicht doch zumindest versucht hätte, potenzielle Kunden vor "Signals - Experiment außer Kontrolle" zu warnen, denn immerhin prangt da doch groß und breit ein verräterisches Kreuz vor dem Titel auf dem DVD-Cover... was ich halt nur nicht korrekt zu deuten gewusst habe. Sorry, mein Fehler. Von der Warte aus betrachtet hat der Originaltitel "Deceived" hier beinahe schon deklaratorischen Charakter, denn wer nämlich gedacht hätte, dass mit Streifen wie "The Omega Code" und "Megiddo" bereits die Untiefen christlichen Propaganda-Kinos durchschritten wären, sieht hiernach mal echt eines Schlimmeren belehrt. Wie ernsthaft traurig isses da aber doch, dass sich ehemals recht große Namen wie Judd Nelson und Louis Gossett Jr. mittlerweile in einer regelrechten Billig-Produktion verdingen müssen, mit der Regie-Nulpe und Nichtskönner André van Heerden zum wiederholten Mal lediglich unter dem Vorwand billiger Science-Fiction-Unterhaltung ein bisschen Missionarsarbeit betreibt, um die verirrten Schäfchen im Publikum zu bekehren... solche Dinge wie Schauwerte, Production Values oder auch nur ein wenig schlichte Spannungsmache standen da sichtlich nicht besonders weit oben auf der Agenda. Immerhin, wirklich ernst zu nehmen ist das alles zum Glück keinesfalls und spätestens ab der Halbzeitmarke driftet die Angelegenheit dann auch ins reinweg Lächerliche ab, wenn man sich da pünktlich zum pyrotechnisch aufgemotzten Finale, bei dem doch tatsächlich ein wenig gezündelt wird und sogar ein PC-Monitor explodiert (Action!), in purer unfreiwilliger Komik suhlt. Fazit: Dann in Sachen Reli-Horror doch lieber zum zwölften Mal "Der Exorzist" oder "Das Omen". Amen!

2/10