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22.09.2020
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Review

"Carnival in Venice is another form of reality.
A view in another dimension of loneliness."


Reporter Martin (Hugh Grant) stellt in Deutschland Recherchen über eine Neonazi - Bewegung an.

Das von ihm zusammengetragene Material will er nun einem Verleger in Venedig überbringen wesewegen er den Nachtzug dorthin nehmen will.

Gerade noch in letzter Sekunde schafft es Martin an Bord des berühmten Orientexpress zu gelangen wo er die Bekanntschaft der Schauspielerin Vera (Tahnee Welch) macht.

Begleitet wird diese von ihrer Tochter Pia (Rachel Rice) und deren Aufpasserin Eufemia (Kristina Söderbaum).

Im Zug treffen Martin und Vera auch einen mysteriösen Fremden (Malcolm McDowell) der sich in allerlei dunklen Andeutungen ergeht und offenbar in Beziehung mit einer Gruppe Neonazis steht, die sich heimlich an Bord des Zuges geschlichen haben und es auf Martins Unterlagen bzw. eine Diskette abgesehen haben... .


Wer glaubt aus der obigen Beschreibung schließen zu können das Night Train to Venice "nur" ein simpler Thriller ist irrt.

Immer wieder werden Visionen und (Alp)traumhafte Szenen in die Handlung eingeflochten und auch H. P. Lovecraft findet mit dem Zitat
"The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is the fear of the unknown." Verwendung und verweist mit den Dobermännern (von denen Martin später in Venedig attackiert wird) klar auf den (leichten) Horroranteil von Night Train to Venice.

Tatsächlich wirkt der Film mehr auf der symbolhaften, träumerischen Ebene und am Ende kommt es nicht wirklich zu einer Auflösung des Ganzen (auch wenn es ein Happy End für Martin und Vera gibt).

Die Szenen in Venedig während des Karnevals (plus einer Versammlung von Neonazis (inklusive Bücherverbrennung und Hakenkreuzfahne)) erinnern von der Stimmung schon sehr an Wenn die Gondeln Trauer tragen.

McDowells Charakter selbst wird ebenfalls nie klar definiert:
Ist er ein Altnazi, der die Neonazis mit Finanzen versorgt (was er in einer Szene tut) ? Oder ist er gar eine Art Dämon wenn nicht der Teufel ?

Sein Gegenstück sind eine Frau und ein Junge, ganz in Weiß gekleidet wobei auch hier nicht so richtig fest steht was ihre Bedeutung ist.


Für manche könnte Night Train to Venice eine frustrierende Erfahrung sein aber wenn man sich auf die Atmosphäre und Stimmung des Films einlässt wird man gut unterhalten.

Auch Fans von wenn die Gondeln Trauer tragen sollten hier einen Blick riskieren.


Imagine you woke up one day and realized it was all a dream.


(6/10)
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