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Fantasy Filmfest 2018:

Im Jahr 1983 lebt der Holzfäller Red Miller (Nicolas Cage) mit seiner Frau Mandy (Andrea Riseborough) in einem unheimlichen Wald. Eines Tages trifft Sektenanführer Jeremiah Sand (Linus Roache) mit seinem kleinen Gefolge dort ein. Sie entführen Mandy, quälen und verbrennen sie schließlich bei lebendigem Leibe in einem Sack. Außer sich vor Trauer schmiedet sich Red eine Hellebarde und startet einen blutigen Rachefeldzug…
Nach traditionell freundlicher Begrüßung des Festivalpublikums im fast ausverkauften großen Saal des Cinestar im Sony Center am Potsdamer Platz, loben beide Veranstalter Panos Cosmatos‘ (geb. 1974 in Rom) 2. Langfilm nach „Beyond the Black Rainbow“ (2011) über den grünen Klee. Die Uraufführung in Cannes und 97% bei rotten tomatoes könnten nicht irren, zudem sei „Mandy“ für die Karriere vom längst abgehalfterten Nicolas Cage das, was „The Shining“ (1980) für Jack Nicholson gewesen ist. Nach dermaßen großen Vorschusslorbeeren enttäuscht das 121 min. lange Werk auf weiter Strecke. Tatsächlich überzeugt zwar Nicolas Cage, schreit und weint bis zur Hysterie, stopft sich weißes Pulver in die Nase und gibt Kettensäge schwingend eine Bruce Campbell Kopie, wobei sein stets irrer Blick das Original übertrifft. Aber Cosmatos hat keinen Film, sondern einen LSD-Trip inszeniert, der in seinem alptraumhaften Szenario so langatmig, wie langweilig ist. Das Bild ist permanent in Rot getaucht und wirkt seltsam abgedunkelt. Den Vergleich mit dem Horrorfilm der 70er Jahre hält „Mandy“ nicht statt, eine Hommage sähe anders aus. Kaum Applaus, vereinzelte Buh-Rufe, die meisten Zuschauer verlassen enttäuscht das Filmtheater. (5/10)

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