What the F...?
Man kann Mandy nicht mit den gemeinhin bekannten Backwood-Slashern, Rape and Revenge- Streifen oder einem einfachen Home Invasion Horror Film gleichsetzen. Obwohl er grundlegend die gleiche Story wie zig andere Filme in diesem Genre bereit hält, ohne große Überraschungen, so wird dem Zuschauer etwas völlig anderes geboten als das, wofür man bezahlt.
Von Anfang an wird eine hypnotische Aura mit allerlei unheilvoll wabernden Bildern aufgetischt, die Dialoge sind hölzern oder lächerlich, die Figuren nicht vollends oder überhaupt ausgereift, und es kommt einem vor, dass Nicolas Cage seiner Figur die Dialoge selbst in den Mund legen durfte: Er als großer bekennender Comic-Fan dürfte selbst die Idee gehabt haben, Galactus sein zu wollen.Unabhängig davon, dass die Dialoge sowieso zweitrangig sind, lebt der Film eigentlich nur von der Stimmung, die erzeugt wird. Die Stimmung ist von Anfang an unbequem und unheilvoll und das ändert sich stetig nur in eine Richtung.
Es gibt diverse optische Spielereien, die einfach nur zum mit der Zunge schnalzen sind, Nicolas Cage spielt so verrückt krass auf wie schon lange nicht mehr.Der Film ist kein typischer Gore-Streifen, er ist nicht sonderlich spannend, die "Action-Szenen" (so man sie so nennen kann) sind allesamt ziemlich lahm, das hat der gute Regisseur sicherlich nicht von seinem Vater gelernt. Und der Film endet recht antiklimaxtisch.
Dennoch, er hat etwas an sich, das den den Film über die Norm hebt, beziehungsweise außerhalb der Norm, etwas, was den Film komplett einer zeitlichen und örtlichen Zuordnung entzieht.Und dass der Film massig Subkontext hat, den nicht jeder versteht, macht es nicht wirklich einfacher, den Film einfach mal als schlecht abzutun.
Meine persönliche Lieblingsszene ist, als er blutüberströmt ins typisch 70er-Badezimmer kommt, nach einer Flasche Vodka dort sucht, und einerseits in Gelächter andererseits in Geweine ausbricht und dabei sich volle Kanne gibt und gleichzeitig seine Wunden damit überschüttet, hat so viele Nebenkriegsplätze, dass es einfach überragend ist und eine helle Freude.Na ja, egal, man kann den Film weder ruhigen Gewissens als wirklich gut ansehen, aber schlecht ist er halt auch nicht. Er ist sehr anders, suhlt sich in seiner 1980er Optik, spielt mit Elementen der Giallo und Body-Horror, Sekten-Horror und so weiter.
Eigentlich dürfte man dem Film hier keine wirkliche Wertung geben, aber da es sein muss: 6 Punkte