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Schon jetzt kann man Hereditary als "Klassiker" des modernen Horrorkinos bezeichnen, so eindringlich die Bilder, so innovativ die Story, so atmosphärisch die Optik - ein Film der mittlerweile Synonym für eine neue Welle, eine Wiederbelebung des Horrorkinos steht, das seinen Fokus nicht auf Jumpscares oder Brutalität, sondern auf Figuren, Stimmung und eine düstere Ästhetik legt, eine Herangehensweise die Regisseure wie Robert Eggers, Jennifer Kent, Jordan Peele oder hier Ari Aster immer weiter perfektionieren. Hier wird man noch einiges erwarten können!

Hereditary zeichnet in dunkelen Bildern ein Bild einer Familie, die zusehends dem Wahnsinn verfällt, unterlegt mit einem steten, aber nie aufdringlich konstruierten Gefühl der Beklemmung mit einer überragenden Toni Collette, die ihrer Figur so viele Facetten abgewinnen kann und die eine Horror-Protagonistin inszeniert, die in erster Linie erst einmal menschliche Dämonen zu bekämpfen hat. In dem Punkt kann man einige deutliche Parallelen zu Kents "Babadook" ziehen - aber auch darüber hinaus haben beide Filme Gemeinsamkeiten, einmal was die Bilder und Dramaturgie, aber auch den Bezug zu eher klassischem Horrorstoff angeht. Nicht ohne Grund sind beide Filme vom Großteil des Mainstream-Kinopublikums eher belächelt als verstanden worden.

Ich hoffe das Hereditary in Zukunft nicht als der Höhepunkt, sondern als einer von vielen sensationellen Filmen aus dem Hause A24 gelten kann, einer der besten Horrorfilme der letzten Dekade, wenn nicht sogar der kompletteste von allen, ist er längst.

10/10

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