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Diese Dokumentation gibt einen stark vereinfachten Blick auf den syrischen Bürgerkrieg: Angefangen mit friedlichen Protesten, über die schrittweise Eskalation zum Bürgerkrieg mit zahlreichen zivilen Opfern, bis hin zu den Flüchtlingsbewegungen Richtung Europa. Dabei setzt man auf starke Emotionalisierung durch dramatischen Musikeinsatz, die Schockwirkung von Foltervideos oder sterbenden Kindern, um ein ergreifendes Zeugnis über das unfassbare Elend abzulegen und gleichzeitig einen Appell loszuwerden, diesen Krieg zu stoppen. Auch wenn vieles davon schwer erträglich sein mag, werden extreme Gräueltaten wie Enthauptungen durch den IS nicht explizit gezeigt. Als komplexe Analyse eines vielschichtigen Konflikts oder als differenzierter geopolitischer Überblick taugt der Film nicht, weil er im Wesentlichen einem Gut-Böse-Narrativ folgt, aber er kann berühren und das Interesse am Thema wecken.