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Ein junges chinesisches Pärchen hat genug von Hindernissparcour de la vie und kontempliert den saftigen Suizid. Während das Mädchen die Aufgabe mit Erfolg bewältigt, wird der Bursche durch die Bluttransfusion dreier Spender unter den Lebenden gelassen. Das gefällt dem Geist der Freundin freilich überhaupt nicht und so haben die drei im Prinzip wohlmeinenden Blutspender ihre letzten ruhigen Stündchen angetreten. Es wird gespukt und erschreckt, dass der DVD Player qualmt. Was da klingt wie THE GRUDGE mit einer mal anderen erzählerischen Unterfütterung ist auch genau das. Ein wohlstrukturierter und in den wichtigen Szenen gut zur Geltung gebrachter Gespensterschocker, Hongkong 2002 übrigens, der einmal mehr zeigt, dass das vergessen geglaubte Genre des Geisterfilms blüht wie seit Jahren, fast Jahrzehnten nicht mehr. Ich hatte bezüglich NEW BLOOD die Gelegenheit, mich mit einem schreibenden Kollegen – der tatsächlich noch unter zurechnungsfähig läuft - zu unterhalten, der tatsächlich anfing, von „bedrückender Schönheit“ und zum etwa fünfhundersten Mal von der „Neuordnung der Sehgewohnheiten“ zu schwafeln. Fuck ! Es geht bitteschön um einen Gespensterfilm ! Wer diese gar nicht sooo bittere Wahrheit kapiert hat, und nicht auf die spirituelle und auch sexuelle Neuordnung seines Raum-Zeit-Kontinuums durch ein auf rundes silberfarbenes Stück Plastik spekuliert, wird mit NEW BLOOD einen durchaus unterhaltsamen Abend haben.

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