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Ein junges Pärchen begeht einen Selbstmordversuch, die krebskranke Faru stirbt, während ihr Partner dank einer Blutspende dreier Retter im Koma überlebt. Von da ab leben die drei Spender mit grausigen Visionen, in denen sie von der unheimlichen Toten verfolgt werden, die ihren Unmut über die Trennung von ihrem Geliebten kundtut. Für den Polizisten Lok, die junge Joy, die Angst davor hat, wahnsinnig wie ihre Mutter zu werden und dem dritten Gejagten beginnt ein Albtraum, in dem es Regisseur Cheang Pou Soi nach seinem "Horror Hotline", zu dem dieser Film unverständlich als Sequel gehandelt wird, versteht, mit den Urängsten von Menschen zu spielen. Die Kamera fängt grafische Linien und symmetrische Muster ein, die Farbgebung wird vom klinischen neongrün dominiert, rotes Blut scheint ständig über etwas zu fließen, tropfen und zu verschmieren. In wunderbar klaren Bildkompositionen mit vornehmlich ruhigen Kameraschwenks ist es eine Freude für die Augen, passend temperiert ist auch der metallische, minimalistische Score im Hintergrund. Die Story um Liebe und Tod ist vielleicht nicht die Größte, der visuelle Erzählstil reißt allerdings einiges wieder heraus, gerade wenn die Geschichte in der zweiten Hälfte etwas abflacht. Das größte Manko ist sicherlich, aus der beklemmenden, dichten Atmosphäre dieses anfänglich sehr ästhetischen Pathologiehorrors nicht viel zu machen, sondern mit einer, den teils schicken Bildern nicht gerecht werdenden Weiterführung und Auflösung daherzukommen und dafür die übliche Geistergeschichte zu bemühen. Dort, wo es nicht gleich die innovative, intellektuelle und ungemein trickreiche Story sein muss, sondern gruselige, unheimliche Momente in effektiver Gestaltung unterhalten, macht es das dunkle Heimkino noch etwas dunkler.

Fazit: Atmosphärisch dichter Pathologiehorror mit wunderbar unterkühlten Bildern. 6/10 Punkten

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