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Flugmaschinenporno! Während seinerzeit auf der großen Kinoleinwand RAMBO, COMMANDO, PREDATOR, etc. tobten, versuchte man mit AIRWOLF etwas Vergleichbares in der kleinen Flimmerkiste auf die Beine zu stellen, halt mit den äußerst geringen Möglichkeiten einer TV-Show. Gemessen daran sind das Maß an Zerstörung, Action und schicken Flugszenen dann doch ganz ordentlich geworden, wobei nicht ganz eindeutig ist, was letztlich alles schon als Stock Footage im Senderarchiv existierte. Auch der ungewöhnlich krude Schurke (herrlich: David Hemmings aus PROFINDO ROSSO) und die hübsche Belinda Bauer (DER ZAUBERBOGEN) erweisen sich als unerwartete Pluspunkte. Was halt gar nicht (mehr) stimmt, das ist dieses daumendick aufgetragene hurrapatriotische Element, dieses Selbstverständnis der USA in den 1980ern, in jedes Land eindringen zu müssen, um die Welt zu reparieren!
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Als wir noch jung, die Sommer heiss, der Krieg kalt, die Drehbücher zu US-TV-Action schematisch-infantil - und eine Serie wie "Airwolf" reaktionär bis über die Schmerzgrenze war. Kapiert haben wir das ganze damals natürlich noch nicht, sondern waren als kleine Dötze schon vom Vorspann vom legendären Dröhnen der Turbinen (Wooooch!!) und Sylvester Levays zugegebenermaßen wuchtigem Titeltrack gebannt. Doch rückblickend sind Serie und Hauptdarsteller Jan-Michael Vincent wahrlich nicht in Ehren ergraut. Kaum Humor, keine Ironie, dafür miserable Schnitt während der Flugszenen, aus immer dem selbem Archivmaterial montiert. Nach dem Pilotfilm und der Serie mit dem Duo Vincent/Borgnine folgte drei Jahre später eine Fortsetzung mit neuer Besetzung, die dann aber schon damals keinen mehr interessierte. Wenn man's in guter Erinnerung hat, soll man es dabei belassen - heutzutage und als Erwachsener aber kaum mehr genießbar.