Review

Tote werfen keine Schatten (1970) von Demofilo Fidani

...Der gefürchtete Revolverheld "Sabata" (Jack Betts) betätigt sich auch immer wieder gerne als erfolgreicher und gnadenloser Kopfgeldjäger. Doch dann sucht er jemand ganz Bestimmten: Barrett, der sich früher "Billy Ring" nannte, knechtet heutzutage Mexikaner als Minenarbeiter. Sein damaliger Steckbrief lockte mit einer Belohnung von $15.000. Zwar einigen sich Sabata und Barrett schließlich, aber was ist mit diesem geheimnisvollen Fremden (Chet Davis)? Was will er wirklich?? Und wie steht die rassige Maya (Fidanis Tochter Simonetta Vitelli aka Simone Blondell) zu ihnen, die von Barretts rechter Hand Medina (Benito Pacifico) umschwärmt wird???

Neben einigen weltberühmten Meisterwerken, vielen Innovationen und einer allgemein härteren Gangart, haben die Italiener leider auch jede Menge billige und schlechte Western hinterlassen. Mit 5 von 10 Punkten möchte ich "Tote werfen keine Schatten" hier als leicht unterdurchschnittlich, bzw. als Besten in der schlechten Filmhälfte einstufen. Vor allem der ernste Ablauf und die ordentliche Leistung der Akteure haben diesen Streifen gerettet, aber auch ein paar nette Sprüche und Szenen (bspw. die erste Prügelszene, oder wie Barrett seine Männer zur Sau macht, sowie das Herabstürzen von Toten nach den eher unspektakulären Schießereinen aus teils interessanten Blickwinkeln). Aber diese durchweg lahmarschigen Bewegunsgabläufe beim Reiten, Laufen usw. lassen den ganzen Film so schwerfällig wirken, dass sich u.a. dadurch auch keine Spannung aufbauen kann. Diese zeigte sich eigentlich erst ein wenig in der Schlussphase, als dann alles auf ein Duell hinauslief.

Nein, es ist Fidani und seinem Kamerateam im Großen und Ganzen nicht gelungen, die Handlungen spannend in Szene zu setzen, oder der Geschichte mehr Pepp zu verpassen. Lange Zeit dümpelt alles vor sich hin - unterbrochen von kleinen Zwischenfällen. Hierbei fehlen aber eindeutig Schusswunden, Blut, Scherben... (Verletzte halten ihre Gliedmaßen, an denen offensichtlich gar nichts Schlimmes zu erkennen ist). Die Schießereien sind leider auch deshalb etwas langweilig, da manche "Helden" einfach zu schnell treffen und selber aber nie verwundet werden. Und dann noch diese ständige Zoomerei - irgendwann nervt's nur noch!

Ach ja und diese Kakteen - hahahahaha! War dieses symmetrisch-künstliche Design Absicht oder meinte man seinerzeit wirklich, die Zuschauer halten diese für echt? In die Landschaft passen sie ja sowieso nicht, wobei ich mit Landschaft übrigens die Baugruben meine, an deren Steigungen und Hänge Fahrspuren von Planierraupen o.ä. und Abdrücke von Baggerschaufeln zu erahnen sind. Naja abgesehen davon, dass eine Melodie etwas Bahamas-Feeling versprühte, konnte man mit der musikalischen Untermalung recht zufrieden sein, besonders die ersten beiden Stücke am Anfang fand ich nicht schlecht und auch recht passend. Aber wie gesagt 5 Punkte sind für mich hier das Höchste der Gefühle.

Die VÖ der DVD von daredo/soulfood ("WHITE PEARL CLASSICS") ist soweit okay. Das Bild ist schön und der Ton klar. Alle eingefügten Passagen, von ehem. fehlenden Szenen, sind mit deutschen Untertiteln unterlegt.

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