Review

Gesamtbesprechung

"The Time Tunnel" - das ist zu allererst Erinnerung an meine private Fernsehfrühzeit. Die Erstausstrahlung bei der ARD habe ich nicht mitbekommen, da ich dort noch selber in den Windeln lag. Aber nur wenige Jahre später war ich gebannt dabei, wenn am Samstagabend im "Fernsehmuseum" die Folgen im dritten Programm des NDR wiederholt wurden. Und dies war eine Serie, bei der ich mir keine Folge entgehen lassen wollte und am Ende hoffte, dass doch bald eine Fortsetzung gesendet werden würde. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, dass die ARD und damit auch der NDR gar nicht alle Folgen synchronisiert und anschließend gesendet, sondern nur 13 Folgen aus der ersten Staffel ausgewählt hatte.

Das Thema "Zeitreise" hat mich nicht nur als Jugendlicher fasziniert, auch heute (nun mit meinen eigenen Kindern) schaue ich die alten Folgen mit großem Genuss. Es ist aber auch eine spannende Geschichte, dass zwei Wissenschaftler, Dr. Dan (Douglas) Philips und Dr. Tony (Anthony) Newman, mithilfe eines Geheimprojekts der amerikanischen Regierung immer wieder in unterschiedliche Zeiten reisen und meist historische Ereignisse (wie z.B. die Schlacht am Little Big Horn oder der Untergang der Titanic) hautnah miterleben. Dabei ist es fast schon rührend, dass die beiden immer wieder versuchen, die Zeitabläufe zu beeinflussen, letzten Endes aber auch stets wieder scheitern. Die Geschichte lässt sich nunmal nicht zurückdrehen bzw. verändern. War der Entschluss von Anthony Newman anfangs noch dadurch motiviert, dass er die Sinnhaftigkeit und die Möglichkeit von Zeitreisen beweisen wollte, sind beide Wissenschaftler nach der ersten Folge im Zeitstrom gefangen und werden, ohne dass sie darauf Einfluss nehmen können, immer wieder in neue Epochen geschleudert.

Das Schauspielensemble ist recht gut. Neben James Darren und Robert Colbert (als die beiden Wissenschaftler) agieren ein überragender Whit Bissel als General Kirk, der Leiter des Projekts, und John Zaremba sowie Lee Meriwether als die beiden Wissenschaftler, die quasi als "Bodentruppe" das "Außenteam" bei ihren Zeitreisen unterstützen.

Der Soundtrack stammt von keinem geringeren als John Williams. Irwin Allen, der die Idee zu der Serie hatte, drehte als Regisseur auch die Pilotfolge, welche sich unter anderem mit dem Untergang der Titanic auseinandersetzt.

Es ist ein Jammer, dass die Serie nach nur einer Staffel eingestellt worden ist, aber wahrscheinlich standen Aufwand (Tricks, Kulissen, Kostüme) nicht im Einklang mit dem Ertrag, den die Serie letzten Endes einspielte.

Im Netz kann man nachlesen, dass es durchaus Absichten gibt, ein Remake bzw. eine Neuauflage der Serie zu produzieren. Aber wie auch bei anderen gruseligen Remakes guter Originalserien (wie zum Beispiel bei  "Magnum" oder "MacGyver") sollte man dies lieber lassen und sich stattdessen an diesen Perlen aus dem "Fernsehmuseum" erfreuen.

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