Größte Sieg des Herkules, Der
"Sie pflegen die Herzen der Kräftigsten zu essen, damit ihre Stärke auf sie übergeht!"
"Jemand hat meine Krieger in die Grube des Todes geworfen. Wer könnte so frech sein?"
- Filmzitate
Herrlich: Dieser Film ist das beste Beispiel für einen RICHTIG trashigen italienischen Fantasyreisser! Ihr mögt Helden? Ihr mögt Hexen? Ihr mögt Drachen? Ihr mögt Tomatensuppe (aka Lava)? Ihr mögt Kannibalismus? Sollt ihr haben, Leute! Und zwar reichlich. Ja, dieser Film ist wahrlich ein Hammer unter den Fantasy und Barbaren- Trashfilmen. Kaum zu glauben, dass es schon 1963 gemacht wurde und nicht in den 80ern, wie all die anderen betörend trashigen Filme dieser Art.
Story:
Der Barbar Herkules geht grade guter Dinge durch den Wald, als er sieht wie zwei junge Frauen in eine äussert gefährliche Lage geraten: Sie werden von einem Löwen bedroht. Wie man das halt so macht, in dieser Situation, prügelt sich Herkules daraufhin also mit dem Löwen, welcher dann tot ist, sich aber trotzdem noch bewegt. Eine der Frauen ist die Tochter des Königs, die sich nun in Herkules verliebt. Der König erlaubt aber eine Heirat erst, wenn Herkules einen fiesen Drachen tötet und dem König seinen kleinsten Zahn mitbringt (also den des Drachen, nicht seinen, haha). Nun ja, Herkules macht sich erst auf den Weg zu einer Hexe in einer Höhle, die Sybille heisst und ein enges schwarzes Cape und ein weiss geschminktes Gesicht hat, von der er einen Speer bekommt, mit dem er den Drachen töten kann, was er dann auch tut (KÖSTLICH!). Nach getaner Arbeit schlendert Herkules dann fröhlich zurück zum Dorf und findet Bilder der Zerstörung vor: Das Dorf ist in Schutt und Asche zerlegt worden und alles brennt. Der einzige der noch da ist, ist der kleine, feige, dicke „Babar“, der fortan Herkules’ Begleiter ist. Babar berichtet jetzt, dass das böse Volk der "Demulus" das Dörfchen zerstört hat und all seine Bewohner verschleppt. Die Denios hatten dabei auch einen gemeinen Hintergedanken: Sie sind nämlich Kannibalen und glauben, dass die guten Eigenschaften der Leute nach dem Verzehr auf sie übergehen. Angeführt wird das Volk von einer bösen Hexe, die nun die Prinzessin Telca, die Herkules zur Frau versprochen wurde als Sklavin hält und Herkules muss alles daran setzen die Demulus zu vernichten und die Gefangen wieder zu befreien.
Genauso trashig wie diese Handlung, ist wie eingangs bereits erwähnt, auch die filmische Umsetzung. Es wimmelt nur so von Lachern! Das Highlight hierbei ist Herkules Gehilfe "Babar". Ein kleiner fetter Angsthase, bei dessen purem Anblick ich loslachen musste. Wenn dieser lustige Mensch dann auch noch ständig in bescheuerte Slapstick Situationen gerät bei denen Musik im „Walt Disney“ Stile läuft, ist es schwer die Beherrschung zu halten. Dieser Typ (John Simons) ist eine Witzfigur sondergleichen. Aber hier noch ein paar weitere Beispiele, die ich keinem vorenthalten darf: Da wäre z.B. der Kampf mit dem Drachen aus Pappe, welcher selbst Godzilla und Konsorten das Fürchten lehren würde, oder eine Szene in der Herkules mit einem Bären kämpft, bzw. einem Mann im Bärenanzug. Dann gibt es hier noch jede Menge an tollen Beleuchtungseffekten wie rotem Nebel. Auch sieht man Lava, die deutlich aus Tomatensuppe oder maximal Chili gemacht wurde. Von den albernen Helmen rede ich erst gar nicht. Ein paar simple ihn Beispiele für lustige Szenen will ich auch bringen. Zwei Krieger fallen in einen Lava See (Grube des Todes) und plötzlich schiessen Flammen aus dem Schacht. Wieso? Normalerweise kommt so ein Effekt wenn ein Auto in eine Schlucht fällt und explodiert, aber warum um alles in der Welt sollten italienische Kannibalen-Ritter explodieren wenn sie unfreiwillig ein Bad in Lava nehmen?
Noch eine lustige Szene ist folgende: Herkules nimmt einen feindlichen Krieger an den Beinen und schleudert wie einen Rasenmäher durch die Gegend bzw. dreht sich mit ihm, wodurch die anderen Krieger getroffen werden. Kann man schwer beschreiben, sieht aber göttlich aus.
Das tolle an diesem Film ist aber, dass auch kleinere Details schon lustig sind, so z.B. der Bademantel den Herkules bekommt: SCHWUL! Dieser Bademantel geht nur bis zur Gürtellinie und ist aus den Farben Pink, Rot und Lila zusammengesetzt. Noch solche Details sind die Föhnfrisur des Königs, alle Dialoge, alle Dialoge mit Babar, die ausfahrbare Felsbrücke die aus dem Stein kommt, in dem die Demulus ihr Quartier haben, Steine die so offensichtlich aus Pappe bestehen wie Schallplatten aus Vinyl oder die Szene, in der Herkules zwischen zwei Elefanten gebunden wird, die ihn zerreisen sollen, er aber im letzten Moment die Ketten sprengen kann. Meine persönliche Lieblingsszene ist aber die, in der Babar die Rüstung eines „schlafenden“ Kriegers klaut. Wirklich verdammt witzig. Ich will es jetzt nicht wiedergeben, dafür ist es zu gut. Alles in Allem also ein SEHR hohes Trashpotential für die 60er Jahre. Auch trashig ist übrigens der Hauptdarsteller Dan Vadis, der 20 Jahre später Seite an Seite mit Lou Ferrigno in "Sieben glorreiche Gladiatoren" kämpft, welches sein letzter Film war. Meine Güte, so viel hab ich lange nicht zu einem Film geschrieben.
Naja, kommen wir mal zum Ende: Trash erster Güte für alle, die sich gerne amüsieren.