Auf der adeligen Familie Baskerville lastet ein dämonischer Fluch: Der Sage nach treibt sich ein monströser Hund in den Mooren herum, die den Sitz der Familie umgeben. Als der alte Sir Charles Baskerville in der Allee vor seinem Landsitz tot aufgefunden wird, schaltet man den Testamentsvollstrecker, den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, ein. Dieser erfährt, dass am Tatort die Fußspuren eines riesigen Hundes gefunden wurden.
Inhaltlich dürfte der bekannteste Fall von Londons berühmtesten Privatdetektiv wohl jedem bekannt sein. Der Stoff wurde ja auch bereits schon x-mal verfilmt, wobei diese Version doch eher selten zu sehen ist. Ian Richardson gibt hier und im Folgefilm "das Zeichen der Vier" Sherlock Holmes, die es mittlerweile als Doppel DVD für geringes Geld überall zu kaufen gibt.
Wenn man diese fürs Fernsehen gedrehte Variante vergleicht, fiel mir die größte Änderung bei Holmes selbst auf. Ihn sieht man sehr oft als kokainsüchtigen Egozentriker, der die Nachbarn mit seiner Fidel vermutlich in den Wahnsinn treibt, sondern er zeigt sich als freundlicher, charmanter Zeitgenosse, ist man schon fast gar nicht mehr gewöhnt. Watson gibt mal wieder den tappsigen Comic Relief und man fragt sich wieder einmal, warum ihn sich Holmes als Tanzbär hält.
Die Geschichte an sich bietet wenig Veränderungen zum Originalvorbild. Kenner wissen längst vorher, wer hinter dem Fluch steckt und was es mit dem geheimnisvollen Hund auf sich hat. Überraschungen gibt es hier keine. Immerhin wird hier ein wenig mehr vom Hintergrund derer von Baskerville verraten und wie sich vor langer Zeit der Fluch einrichtete. Dennoch ist es immer wieder schön die unheimliche Atmosphäre von Devonshires nächtlichen Sümpfen zu erleben. Sogar der Köter wurde als Effekt phosphoreszierend leuchtend gemacht.
Baskerville anno 1983 ist jetzt sicher nicht die beste aller Verfilmungen, aber mit dem Stoff kann man prinzipiell kaum etwas falsch machen. Alles ist typisch britisch solide, von den Darstellern bis hin zu den Sets und ein wenig Grusel gibts sowieso kostenlos obendrauf. Solider Krimi, aber ich muß gestehen, das mir Basil Rathbone oder Peter Cushing als Verkörperung von Doyles Romanfigur mehr gefallen haben.
7/10