Review

Pennendes Inferno

Er ist besser als "Rampage... na immerhin. Wer den allerdings gesehen hat, oder noch schlimmer "Baywatch", weiß, dass das nicht viel bedeutet und sich Qualitätsfilme in The Rocks Filmographie rar machen. Der Mann macht Schotter, wer will es ihm verübeln, doch die Rolle seines Lebens ist weiter fern und ein "Skyscraper" mit "Die Hard" oder "The Towering Inferno" zu vergleichen, ist eine schallende Ohrfeige für beide Klassiker. Selbst wenn er eben genau das versucht zu sein und mit aktuellsten, schwindelerregenden Effekten zu kombinieren. Der Trailer gibt mehr als die Richtung vor und man weiß ganz genau was einen erwartet: Es geht um einen Sicherheitsexperten, der The Pearl, das höchste und spektakulärste Gebäude der Welt nach Sicherheitslücken untersuchen soll. Als Terroristen den hochtechnisierten Wolkenkratzer kapern und einen Flur des neuen Hong Kong-Weltwunders in Brand setzen, läuft für ihn und seine Familie die Zeit um Leben und Tod...

3D ist oft unnötig wie ein ein dritter Nippel - hier macht es Sinn und erhöht in etlichen Szenen die Höhenangst drastisch. Man muss nichtmal an dieser Phobie leiden, um zumindest in zwei längeren Actionsequenzen ins Schwitzen zu kommen. Das erinnert an "The Walk" oder "M:I - Ghost Protocol" und hat einen echten Mehrwert. Als Rettung für das emotionslose Feuerinferno lasse ich das aber nicht durchgehen. Denn ansonsten bleibt die teure internationale Co-Produktion in allen Bereichen blass, man vergisst ihn extrem schnell und man verpasst kaum etwas, wenn man mal länger auf die Toilette geht. Umso mehr Zeit nach dem Abspann vergeht, desto niedriger wird meine Wertung... dabei habe ich schon versucht ihn mir schöner zu trinken. Die Bösewichter sind flach wie Collegeblöcke, alles ist höchst vorhersehbar und selbst The Rock wirkt oft eher auf Autopilot und schon in Gedanken bei seinem anschwellenden Bankkonto oder wahlweise Bizeps. Da fehlt es dieser Retortenproduktion an allen Ecken und Enden vor allem an Esprit und Charakter und Härte und Herz. Normalerweise schüttele ich immer heftig mit dem Kopf, wenn Kritikerkollegen das Kino vorzeitig verlassen... bei diesem vorgezeichneten Kurs ohne Überraschungen oder emotionale Wow-Effekte kann ich das aber fast schon wieder verstehen. Fast.

Fazit: tolle (3D-)Effekte, ein routinierter The Rock und unzweifelhaft ein paar schwitzige Momente - doch im Endeffekt bleibt ein lauwarmer, artifiziell und seelenlos wirkender Katastrophenreisser, der weniger Gehalt hat als Fast Food und weder im Westen noch im Osten vollends funktionieren sollte. Von einer Rolle Klebeband hat man da mehr!

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