Frau Aina leitet eine kleine Kunstakademie in der japanischen Provinz . Dort wollen sich 4 Schülerinnen und 1 Schüler auf ein Studium an der Tokioter Kunstakademie vorbereiten . Als das Gebäude ihrer Akademie Risse von Erdbeben zeigt , sucht sich Aina ein neues ( aber altes ) Gebäude am Stadtrand , in dem einst ein erfolgloser Künstler lebte . Im Garten entdeckt Aina einen vergrabenen Beutel mit Ton , den sie , ohne sich darüber Gedanken zu machen , zu ihren restlichen Materialien legt . Als ihre beste Schülerin den Tonstaub mit Wasser wieder formbar macht , erweckt sie aber nicht nur das Material zu neuem Leben . In dem Ton lebt noch etwas Böses und dieses Böse giert nach ( wie sollte es auch anders sein ) Blut ! ...
Ein vom Bösen besessener Vampir Tonklumpen ! Auf so was können auch nur die Japaner kommen - und das meine ich im absolut positiven Sinne ! Denn in welchem Land der Welt dreht man heute noch Geschichten , bei denen der Rest der Welt sich vor den Kopf haut - während selbst filmische Entwicklungsländer lieber versuchen amerikanischen Vorbildern nachzueifern , statt einen eigenen Stil zu finden .
Und der Film beginnt eigentlich sehr stimmungsvoll , als Frau Aina in ihrer alten Kunstschule Risse bemerkt , sodann in eine neue / alte Unterkunft zieht und dort den erwähnten Haufen Ton findet . Das Tempo ist dabei bedächtig , schafft aber eine gut ausgearbeitete Atmosphäre von Erfolgsdruck und Missgunst unter den Schülern ( wusste gar nicht , dass die Töpferkunst so ein hartes Geschäft ist ) . Denn irgendwie neidet man sich untereinander den Erfolg und so traut man dann auch einer der anderen Schülerinnen zu , dass sie die Arbeit der Musterschülerin zerstört hat , obwohl eigentlich der Tondämon das erste mal auf Beutezug ging um sich den Schul-Hamster zu schnappen .
Die Effekte sind für eine kleine Produktion ordentlich ( kein Wunder , denn Regisseur Umezawa kommt wohl genau aus diesem Bereich ) , wenn z.B. ein zu Lehm gewordener Arm eines Mädchens mit einem Gesicht eines anderen Mädchens verschmilzt oder der böse Lehm eine der Schülerinnen komplett verschlingt . Selbst die schauspielerischen Leistungen fand ich recht überzeugend und nicht zu sehr übertrieben .
Leider macht der Film aber den Fehler genau dann , als die meisten Anwesenden infiziert worden sind , und man eigentlich ums Überleben kämpfen sollte , die Hintergrundgeschichte des Lehms näher zu beleuchten . Das dauert leider ziemlich , der Hintergrund ist dabei typisch asiatisch ( Schuld ) und als es dann endlich zum Showdown geht , dann ist dieser auch zu schnell wieder vorbei .
Fazit : Japan Horror irgendwo zwischen " Das Ding aus einer anderen Welt " , " Der kleine Horrorladen " und Cronenberg mit ungewöhnlichen ( Ton- ) Kreationen und gutem Beginn . Mich hat er nicht restlos überzeugen können , aber Freunde von obskuren asiatischen Titeln können sicher mal einen Blick riskieren und werden ihn wahrscheinlich besser finden als ich ...