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Wenn ein Remake die Fans schockiert hat bei seiner Ankündigung, dann war es das von Suspiria. Denn das Original von Dario Argento ist ein klassiker des Horrorfilms, das lag vor allem an der Kameraarbeit und der Farbgestalltung. Es war ein Märchenhafterfilm in Neonfarben. Wenn man ein Remake richtig nutzt kann es in eine ganz andere Richtung gehen und dies tat man auch bei der 2018er Version von Suspiria.

Die Neonfarben weichen Grautönen, natürliche Farben fehlen aber immer noch, alles wirkt wie eine matschige Erinnerung an die 70er Jahre, die Tristes von Berlin ist überall. Die Mauer ist da und macht die Spaltung von Deutschland sehr deutlich. Der Horror ist realer im Hintergrund, die RAF hält das Land noch im Atem. Während im Vordergrund die Hexen am Werk sind. Man hält sich nicht zurück was passiert, sondern zeigt es uns von Anfang an. Dafür hat man aber andere Wendungen parat.

Susie ist eine mystriöse junge Frau die in die Tanzschule kommt und alles bekommt was sie will. Die Hexen scheinen einen plan mit ihr zu haben. Als Zuschauer sitzt man faszieniert davor und schaut zu was passiert. Dabei vergehen die 2 1/2 Stunden wie im Flug. Denn man vergisst die Zeit und bekommt noch eine Nebenhandlung präsentiert, die noch mehr in die deutsche Geschichte abtaucht. Dabei ist alles voller Metaphern. Dr. Klempter wird zum einzigen männlichen Charakter in Suspiria und er wird von Tilda Swinton gespielt, welche noch zwei Rollen im Film hat.

Die Mütter werden auch wichtiger als im Original. Denn man nimmt gleich bezug zu Inferno und Mother of Tears, welche im Original noch nicht exstierten. Hier gibt es die drei Mütter.

Immer wieder brichtig Suspiria auch aus und präsentiert dem Zuschauer harte blutige Szenen die Weh tun. Im Finale wird alles auf den Kopf gestellt und man ist schockiert was da gerade passiert. Alles was merkwürdig erschien ergibt nun Sinn. Dann gibt es noch den Epiloge.

Der Soundtrack von Thom Yorke ist das Gegenteil zu dem von Goblin, er ist leise und bittersüß und verleiht Suspiria eine andere Atmosphäre. Kein lauter dröhende Musik des Progrock von Goblin. Es verleiht dem Film eine Melancholie und passt perfekt dazu.

Suspiria ist genau das Gegenteil von seiner Vorlage und das ist gut so. Denn man bekommt einen anderen Film geboten. Etwas neues was so vieles richtig macht.

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