Wir befinden uns auf dem Höhepunkt des 2. Weltkriegs. Um der feindlichen Invasion durch die Amerikaner und die Russen, sowie dem eigentlichen Ziel, der totalen Weltherrschaft, näher zu kommen haben die Nazis, unter der Leitung von Dr. Josef Mengele, eine geheime Untergrund-Basis eingerichtet, in der mit menschlicher DNS experimentiert wird, um eine Armee von Super-Werwölfen heranzuzüchten. Eine Gruppe junger Söldner macht sich auf, um die drohende Vernichtung aufzuhalten ...
Für Fans früherer Nazi-Exploiter dürfte "Werewolves of the Third Reich" sicherlich interessant sein. Hier hätten wir dann sowas wie "Steiner - Das Eiserne Kreuz" oder "Stalingrad" als Werwolf-Horror. Generell reiht sich der "Nazi-Werwolf" zu "Dead Snow", "Littlest Reich" und "Zombie Massacre 2: Reich of the Dead" ein.
An einigen Stellen kommt sogar der Führer höchstpersönlich zum Vorschein (man merke auch "Wolfenstein 3D"). Und der macht hier nicht mal eine schlechte Figur. Die SS-Oberhäupter wirken im ersten Moment noch einigermaßen authentisch bzw. "deutsch", legen zwar keine Glanzleistung hin, agieren für eine solche Produktion aber noch einigermaßen passabel. Kier, Prochnow und Waltz bleiben fern. Nach dem grandiosen Abgang in "Iron Sky 2" ("Sieg Heil Motherfuckers") hätte der ehemalige Obermufti-Vampir aus "Blade" hier bestimmt eine gute Figur gemacht.
Seit die Nazis damals ihre Festung auf dem Mond errichtet haben, oder sich den zahlreichen Verschwörungstheorien entsprechend in der Antarktis niedergelassen haben ("Nazi Sky"), schien der neumoderne Nazi-Exploiter zugegebenermaßen einen echten Hype erlebt haben ...
Einige waren zumindest vom Plot noch einigermaßen originell oder "interessant", andere wiederum strotzen nur so vor Dummheit. "Werewolves of the Third Reich" kann man irgendwo dazwischen ansiedeln.
In bester "Inglourious Basterds"-Marnier stolzieren hier die bösen SS-Offiziere durch die Gegend, verteilen Schellen und planen den totalen Endsieg. Gewürzt wird das Ganze dann noch mit einer Portion Mary Shelley, "Re-Animator" und "Ilsa" und schon haben wir den Stoff für ein fast perfektes B-Movie. Letztere findet tatsächlich sogar namentlich Erwähnung. Erwartungsgemäß weder historisch noch pädagogisch wertvoll, allerdings auch ohne den entsprechenden Spaß-Faktor. Das Ganze hätte auch aus der Feder Uwe Boll's stammen können ...
Der verdorbene Charme einiger früherer italienischer Genrebeiträge bleibt hier aus. Viel zu zahm, ja geradezu unspektakulär wirkt das Gezeigte hier vielerorts. Auch die Nazi-Offiziere sind verhältnismäßig harmlos unterwegs.
Der Trash-Gehalt hält sich in Grenzen. Im Großen und Ganzen recht langweilig in Szene gesetzt.
Keine Ahnung ob den Produktionsfirmen bisher einfach nur das nötige Kleingeld fehlte oder ob die Holocaust-Thematik nach wie vor zu problematisch ist um den sagenumwobenen "She Werewolf of the SS" in Spielfilmlänge in die Kinos zu bringen.
So lange müssen wir uns wohl mit diesem langweiligen Schinken begnügen müssen ...
"Werewolves of the Third Reich" besticht durch eine ganz passable B-Kriegsfilm-Optik. Wenn mal geschossen wird spritzt Blut an die Kamera. Die titelgebenden Nazi-Werwölfe, kommen erst im letzten Drittel ganz spärlich zum Einsatz und erinnern eher an Zombies aus einem billigen italienischen Horrorfilm aus den 1970er Jahren. Die CGI kann man so stehen lassen, die Maske hätte auf jeden Fall bessere Arbeit abliefern können.
Das geringe Budget merkt man dem Film an. Nicht das der Werwolf-Nazi-Horror direkt billig wirkt, bis auf seine mutierten Fleischfresser vielleicht, nur halt etwas "uninteressant". Mal abgesehen vom reißerischen Titel bekommt der geneigte Splatterfan hier wenig zu sehen. Ein seichter, weil größtenteils lahmer Genrebeitrag, in dem zugegeben mehr gesprochen wird, als das irgendwas aufregendes passiert. Zudem sind die meisten Dialoge etwas, naja, platt. Hätte ein Reißer werden können, entspricht aber eher den niedrigen Erwartungen moderner B- oder TV-Movies, denen schlussendlich schon Seagal zum Opfer fiel.
Weitestgehend uninteressant ...
4/10