Time Share (2018)

"Time Share" erzählt von Eltern, die mit ihrem kleinen Sohn endlich mal wieder einen schönen Urlaub erleben wollen. Das Luxushotel ist gebucht, das Wetter spielt mit, der Preis war sensationell - eigentlich alles angerichtet... wäre da nicht eine andere Familie, die dasselbe Haus gebucht hat und mit denen man sich den Urlaub nun mehr oder weniger teilen muss... Was sich anhört wie eine sommerliche Familienkomödie, entwickelt sich in einen mysteriösen Thriller voller Unsicherheiten, Problemen und Vorurteilen. Ein Strudel in den Wahnsinn, könnte man als Kritiker für die Blu-ray tönen. Doch das wäre eine maßlose Übertreibung. Denn die Handbremse wird nie wirklich gelöst, die Grundidee wird nicht mal ansatzweise ausgespielt. Gegen Ende hatte ich sogar das Gefühl, etwas verpasst zu haben... doch dem war nicht so.

"Time Share" ist stylisch, zum Teil wunderschön böse, exotisch, voller Geheimnisse und nie berechenbar. Eine fiese kleine Kreuzung aus lustig, spannend und sogar alptraumhaft. Eine windige Warnung vor allzu großer Glücklichkeit, Untervögeltheit, Sekten und... Cluburlaub?! Leider ist der Hauptdarsteller bzw. seine Figur (beabsichtigt) unfassbar unsympathisch, was uns Zuschauer aber auch in einen interessanten Konflikt geraten lässt. Das Thema der sektenähnlichen Clubgemeinschaft wird nur angerissen und könnte sogar in Teilen nur vom Protagonisten herbeifantasiert worden sein. Das hat seinen Reiz und genug für einen vielleicht kommenden Kultfilm inklusive Mythen und Theorien. Mir war das aber zu gewollt, aufgesetzt und fintiert. Die Nebenstory zudem extrem langweilig und nichtssagend. Etwas mehr zum Beißen und Schlucken hätte für mich dabei rausspringen dürfen. Ja müssen, wenn man sich die grandiosen Ansätze genauer anguckt. Hier würde ich die Wertung aber noch weniger final sehen als sonst, da ich bei weiteren Begegnungen vielleicht mehr Einblick und Faszination entwickeln könnte. Auf Bewährung.

Fazit: tolle Grundidee, die zündet aber nicht explodiert. "Time Share" hätte besser werden müssen! Ein mexikanischer Brainfuck mit einem unbefriedigendem Ende. Schade. Interessant im besten Fall.