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Im kleinen Städtchen Castle Rock eröffnet ein geheimnisvoller Laden, der von einigen Bewohnern zunächst argwöhnisch betrachtet wird. Doch schon schnell zieht der Besitzer Leland Gaunt (Max von Sydow) die neuen Kunden in seinen Bann, denn er scheint für jeden genau das Richtige anzubieten, um dessen geheime Wünsche vergangener Tage zu befriedigen. Als Preis nennt er jeweils lachhaft geringe Geldwerte, allerdings plus einen "kleinen Gefallen". Der aufmerksame Zuschauer wird natürlich schon nach wenigen Minuten durch kleine Andeutungen mitbekommen, was dahinter steckt, zumal Max von Sydow hervorragend den diabolischen Geschäftsmann mimt, der vordergründig durch seine zuvorkommende, kultivierte Art an Vertrauen gewinnt. Neben ihm erzählt das Drehbuch mit einigem Elan nicht nur von dem Zwietracht säenden Gaunt, sondern auch von der schüchternen Baptistin Nettie Cobb (Amanda Plummer), dem paranoiden Funktionär Danforth Keeton (J.T.Walsh) oder der robusten Truthahnzüchterin und natürlich dem örtlichen Sheriff Alan Pangborn (Ed Harris), der versucht, die Nicklichkeiten unter den Bewohnern abzustellen, denn die fangen auf höchst amüsante Weise an, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Was zu Verwechslungen an Schuldzuweisungen und allerlei Boshaftigkeiten führt, ist genau das, was diese Verfilmung nach einem Buch von Stephen King ausmacht, denn als schwarze Komödie gibt das mehr her, denn als Horrorfilm aus der Feder des Meisters. Kein überraschender Plottwist oder eine unerwartete Auflösung, nur ein paar moderat eingesetzte Mysteryeffekte, doch als Szenario darüber, was normale Menschen für ihr egoistisches Seelenheil anrichten, funktioniert das, was an der guten Besetzung und an der grundsoliden Regiearbeit des recht unbekannten Fraser Clark Heston liegt. Wer eine fesselnde, vertrackte Stephen-King-Story erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, denn ein stringenter Ablauf steht im Vordergrund, dafür gibt es keine Längen in einem filmisch gelungenen Werk, dass nicht nur Mainstreamfans überzeugen kann. Der Sinn für Humor steht dem gut, nicht nur, wenn zwei Furien mit Messer und Beil aufeinander losgehen und dazu "Ave Maria" ertönt. Die wenigen Horrormomente sind zwar durch den gekonnten Score und die teils atmosphärischen Umgebungsaufnahmen vorhanden, halten sich aber zum Vorteil des Gesamteindrucks in Grenzen, genau so wie die typischen, oftmals fantasylastigen Höllenattribute, die einem lobenswerter Weise erspart bleiben.

Fazit: Der personifizierte Teufel treibt eine kleine Stadt gekonnt ins Chaos. Stellenweise urkomisch. 6/10 Punkten

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