Review

Eine Stephen-King-Verfilmung, die als Fernsehminiserie besser aufgehoben gewesen wäre. Regisseur Fraser Heston folgt hier zumindest in den ersten zwei Dritteln des Film dem vielschichtigen Roman aufs Genaueste. Natürlich kann er mit Kings Personenvielfalt nicht mithalten, doch generell hält er die durch das Buch vorgegebene Linie. Besonders beeindruckend: Max von Sydow als Leland Gaunt, der in der kleinen Stadt Castle Rock einen Kuriositätenladen eröffnet, in dem jeder genau das findet, was er sucht. Allerdings kostet die Erfüllung dieses Wunsches früher oder später jeden seine Seele...
Gegenspieler Sydows ist hier Ed Harris als Sheriff Pangborn, der dem zunehmenden Chaos gegenüber auf verlorenem Posten steht, wie immer mit einer soliden Leistung.
Leider geht der Film im letzten Drittel einen weit weniger konsequenten Weg als King mit seinem Buch. Aus dem buchstäblich stadtweiten Massaker wird hier ein normal aufgebrachter Mob, der mehr die Stadt als sich selbst demoliert, was nicht im Sinne der Ereignisse ist. Auch die Tasche, in der Gaunt die Seelen gesammelt hat, taucht hier nicht auf. Absoluter Tiefpunkt ist jedoch die "aufrüttelnde Rede", mit der Harris den Mob tatsächlich in den Griff bekommt und gegen Gaunt richtet. Hier wirds regelrecht lächerlich.
Fazit: Eine dreiteilige Mini-Serie wäre den Charakteren mehr gerecht gewesen, allerdings wirkt der ganze Film auch mehr wie eine Fernsehverfilmung und weniger wie ein Kinofilm. Sorgfältig in der Figurenzeichnung, wird am Ende eine hohe Wertung verschenkt. Im Fernsehen bedenkenlos zu genießen, meine Empfehlung jedoch gilt dem Buch. (6/10)

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