Ulrike Folkerts ist meines Erachtens die beste Tatortkommissarin, und mit einem Film wie diesem beweist sie es wieder.
Romeo und Julia handelt von einer Italienisch – Deutschen Liebesbeziehung. Der Junge ist Italiener, das Mädchen wohnt in einer Säufer- und Unterschichtenfamilie. Ihr Bruder ist ein dumpfer Rechtsradikaler. Als beide sich treffen, kommt er dazu, und wird in Notwehr erschlagen.
Bis jetzt ist alles routiniert, wie in jedem Tatort, aber nun wird die Handlung tiefer und besser ausgearbeitet. Beide wollen flüchten, und seine Verletzung macht das ganze auch nicht einfacher. Der Kollege von Lena Odenthal, auch er italienischer Abstammung, deckt den Jungen, und am Ende flüchten beide nach Italien.
Odenthal und ihr Begleiter fahren hinterher, und kommen noch gerade zur rechten Zeit, um beide zu retten.
Dieser Tatort hat alles, was einen Film zu einem „großen“ Film macht: hervorragende Darsteller, sehr gute Musik, gutes Timing und rasante Schnitte. Zudem ist das Thema „Liebe“ und die Probleme zwischen den Kulturen (wenn auch nicht tiefergehend behandelt), gut gewählt.
Zu Herzen geht (Achtung Spoiler) die Endszene, in denen die beiden Verliebten mit einem Fischerboot auf die hohe See hinausfahren. Als beide im Wasser sind, lassen sie sich einfach sinken, und dem Zuschauer kommt der Gedanke an gemeinschaftlichen Selbstmord auf. Das geht ans Herz, und die Augen werden nass. Hervorragend.
Fazit: Ulrike Folkerts in Bestform: ohne Allüren, ohne Gehampel, straight wie immer.
Herausragend. 10/10