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Corbucci und Celentano ein Zeitlang als eingespieltes Team, sieben verschiedene Werke, Geschichten mal damals und mal heute, Komödien mit mehr Aussage- und Sprengkraft und mal weniger. Celentano hier mit seiner Ehefrau auch an der Seite, der Vorspann verklärt und verkleidet die Zeit, ein Blick ins früher, damals war alles besser und edler. Das Wichtigste des Tages: Frisches Wasser aus Rom und die Freilassung eines Ganoven:


Die Geschichte spielt im Rom des Jahres 1900. In einer zwielichtigen Gegend der Stadt versucht der "Borghiciano" Nino Patroni [ Adriano Celentano ], im römischen Dialekt "Er Più de Borgo" genannt, einen anderen Schurken mit seiner Schwester zu heiraten. Nino versucht auch, sich mit der schönen Rosa Turbine [ Claudia Mori ] zu arrangieren, aber das Mädchen wird vom Protagonisten mit dem Knappen Augustarello Di Lorenzo [ Gianni Macchia ] gestritten, dem Anführer einer Schlägerbande im Dorf, die der von Nino feindlich gesinnt ist.

Der Mann ist stadtbekannt, er wird selbst von Blinden schon an den Schritten erkannt (“Und jeder Schritt so scharf wie es dein Messer war.“). Angst wird gesät und verbreitet, “Guten Tag euch allen“, schnell flüchtet der erste Denunziant. Ein Jahr Gefängnisluft, die Gefolgschaft ist noch da, kein Benimm und keine Manieren. Die Klingen werden schon gezückt, und erst gestoppt, als die Polizei mit Untersuchung und Verhör anrückt. Das eigentliche Problem ist auch schnell erkannt, Rosa, eine Frau, ' der Größte von Borgo' besteht auf Treue und Gefolgsamkeit, hinter der Gefährlichkeit ist er ein Gockel, er ist ein Mann.

Ein Sittenbild wird hier gezeigt, ein Gangsterplot, Gesetzeshüter, Gauner, Spione und Informanten, die Hölle auf Erden, ein kleines verwinkeltes Viertel. Die Treppen sind abgeschabt, die Wände verkratzt, Porca miseria, der Film spielt 1900, es geht ein wenig um die Zustände auch, die Geschichte, die Politik, die Klassenunterschiede und die Geschlechtertrennung, es geht ums Geld. Viel antike Dekoration im Rondell wird geboten, auch wenn man die Grundregeln der Hygiene widerspricht und auch keinen Orientierungssinn in den Räumlichkeiten aufweist, alles ist irgendwie nebeneinander, mit zwei Eingängen und dicht an dicht gedrängt.

Drängen tun sich auch die Fäden der Handlung, die Fehden, die Scherereien, es gibt ein Fischmassaker, eine Geschäftszerstörung, eine Stimmung im Aufruhr, wie kurz vor dem Krieg. Es gibt schnell eine Herausforderung zum Duell, es gibt eine Prügelei mit dem Dorsch als Schlagwaffe und eine Steinschlacht auf dem Felde. Oft Kindereien, wie ein großes Abenteuer zu groß gewordener Kinder, doch zunehmend mit einem Ernst und dem Regelkodex angegangen, der bald keine andere Möglichkeit als zunehmende Intensität und Fatalität in sich birgt. Bis zum letzten Blutstropfen, das Ende einer Ära, das Ende der Ehrenmänner, das Ende vom König der Verbrecher.









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