Aus der Pflege- und Heilanstalt Las Palomas flieht eine Patientin und sucht bei dem Arzt Dr. Arcos Zuflucht, doch die Häscherin Greta mit ihren Schergen sammelt sie dort wieder ein. Von seinem ethischen Verständnis getrieben strebt Dr. Marcos Nachforschungen an, zufällig begegnet er dabei der Reporterin Abbie Phillips, die sich in der berüchtigten Besserungsanstalt von ihm einschleusen lassen will, um den Verbleib ihrer dort verschollenen Schwester zu klären. Die Idee der fiktiven Einweisung kennt man aus anderen Lagerfilmen, schwupps wird das auch hier in die Tat umgesetzt und Abbie muss erkennen, dass die Frauen in Las Palomas mit unverhältnismäßiger Härte zwangserzogen werden. Die "schwachsinnig Asozialen" und "Sexualverbrecherinnen", wie es heißt, werden vor allem von der sadistischen Leiterin Greta gequält, Exploitation-Ikone Dyanne Thorne ist zur Abwechslung mal auf brünett gefärbt. Auch die „Kommandeusen“ (schönes Wort übrigens) treiben ihre brutalen Spielchen mit den Frauen, Jess Franco als Arzt gibt sich in seinem Werk einmal als Gutmensch, wer hätte das gedacht. Unter den Gefangenen (von Patienten kann kaum eine Rede sein) führt die Lesbe Juana den Ton an, die von Lina Romay gespielt wird. Dieser aggressive Part steht der sonst hippiesk, schläfrigen Lebensgefährtin von Franco erstaunlich gut. Abgesehen von den massigen Duschszenen und sonstigen sozialen Kontakten unter den Frauen liegt das Augenmerk natürlich auf Greta, der Figur, die vormals als Ilsa unter Dave Edmunds für Furore im Exploitationkino sorgte. Sie ist mittlerweile zur Marquesa aufgestiegen und ebenfalls lesbisch, Jess Franco legt es auf viel nackte Haut und weniger auf splatterige Szenen an, wie die Vorgänger. Von denen hebt sich dieser Nachzügler auch deutlich ab, den Sleazefan mit Faible für pure W.I.P.-Filme wird das freuen, wenn die nackten Folterszenen auch ohne viel Blut auskommen. Ausufernde Gewalt von Elektroschocks bis hin zu Auspeitschungen sowie genretypischen Erniedrigungen werden zwar durchaus dargestellt, doch lange nicht so grafisch ausgeschlachtet, wie in der vorhergehenden Trilogie. Als Frauenknastfilm betrachtet ist das erstaunlich solide inszeniert, gemessen an manch anderem Trash von Franco scheint das Budget etwas größer gewesen zu sein, zumindest größer als die Kaffeekasse. Selbst die Kamera wirkt beinahe schon routiniert und die Darsteller stolpern nicht sinnlos in Zeitlupe durch die spanischen Kulissen, wie in manch anderen Werken des Schmuddelfilmers. Passend dazu präsentiert sich die neue deutsche Synchro von VIP, weit jenseits von billiger Softpornoatmosphäre. Das Gesehene, vor allem die übliche, dünne Rahmenhandlung als selbstzweckhaftes Alibi für einen Exploitationfilm ist dennoch so, wie sie in diesem Subgenre fast immer ist, als richtiger Spielfilm fällt dieser Film genau so durch, wie als nennenswerter Beitrag für Fans der teils harschen Vorgänger, mal abgesehen von dem etwas unheimlichen, schrägen Finale mit Kannibalismusszenen, die entfernt an Francos „Mondo Cannibale 4“ erinnern. Immerhin, einige Ideen sind gar nicht so verkehrt, wie z.B. die „pikanten Filmchen“, die in der Anstalt gedreht werden, oder auch kleine Details - man beachte die Namen der Interpreten in der Juke Box. Was der deutsche Titel soll, ist wiederum schleierhaft (ist Greta das Haus oder heißt das Haus Greta oder wie), denn Männer gibt es durchaus.
Fazit: Wer W.I.P.-Filme mag, kann sich hieran gütlich tun, für Freunde des Extremkinos ist das sicher zu konventionell und hat mit den kanadischen Vorgängern nicht viel gemeinsam. 5/10 Punkten