Die zweite Staffel von Fi hat einen anderen Erzählansatz als die erste und weicht erheblich von der Buchvorlage ab. Dies sorgte bei vielen Fans der Serie und der Bücher für Unmut. Die Abweichungen von Azra Kohens Originalgeschichte führten zu einer kritischen Reception, insbesondere als die Autorin sich gezwungen sah, rechtliche Schritte gegen die Produktionsfirma einzuleiten.
Trotz dieser Kontroversen bietet die zweite Staffel einige interessante Wendungen und neue Charaktere, die das bestehende Drama bereichern. Die Entwicklung von Özge Egeli, gespielt von Berrak Tüzünataç, als zielstrebige Journalistin, die tiefer in die Machenschaften von Can Manay eindringt, ist besonders fesselnd. Auch die Dynamik zwischen den Hauptcharakteren bleibt spannend, wenngleich einige Plotentscheidungen als unverständlich oder gar konstruiert empfunden werden können.
Die Staffel hat zwar einige emotional aufgeladene Momente, bleibt jedoch hinter den Erwartungen der ersten Staffel zurück. Die wiederholte Fokussierung auf Beziehungen und die neuen Handlungsstränge können manchmal verwirrend wirken. Während die erste Staffel mit einem klaren, fesselnden Plot punktete, wird die zweite Staffel oft als überladen und weniger fokussiert wahrgenommen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die zweite Staffel von Fi einen mutigen, wenn auch umstrittenen Weg einschlägt. Sie versucht, die Zuschauer zu überraschen, verliert dabei aber manchmal den emotionalen Kern, der die erste Staffel so erfolgreich machte.
6/10