Michael Banks (Ben Whishaw), nach dem frühen Tod seiner Frau allein erziehender Vater von 3 Kindern, hat Schulden und steht kurz davor sein Haus an den gierigen Bankier Wilkins (Colin Firth) zu verlieren. Da schwebt Mary Poppins (Emily Blunt) vom Londoner Himmel herab, die bereits das Kindermädchen von Michael und seiner Schwester Jane (Emily Mortimer) war. Sie kümmert sich fortan um Michaels Kinder und zeigt ihnen eine bunte Phantasiewelt…
Nach 54 Jahren wagt Disney eine Fortsetzung seines Musical-Klassikers von 1964, die optisch, wie inhaltlich an das Original anknüpft. „Du bist ja gar nicht älter geworden“, stammelt der verdutzte Michael und wird von seinem ehemaligen Kindermädchen gleich zurecht gewiesen, dass man doch nicht über das Alter einer Dame spricht. Dabei ist die großartig spielende, wie singende Emily Blunt („Sicario“ 2015) ihrer Vorgängerin Julie Andrews zum Verwechseln ähnlich. Rob Marshalls (geb. 1960 in Madison „Chicago“ 2002, „Into the Woods“ 2014) Film wirkt angenehm zeitlos und bietet schöne Zeichentrickeinlagen und überragend choreographierte Tanzszenen. Doch während das Original mindestens 3 Welthits zu verbuchen hatte, sind die neuen Songs schon am Kinoausgang vergessen. Die Handlung ist ziemlich dünn und die Nebenhandlung von Jane als Gewerkschaftskämpferin zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise läuft ins nix. Aber dann taucht wahrhaftig der 93-jährige Dick Van Dyke als ursympathisches Überbleibsel aus Teil 1 auf, kurz darauf verteilt Angela Lansbury bunte Luftballons, mit denen die Figuren zum Himmel schweben und… der Zuschauer sinkt, entspannt seufzend in den Kinosessel. (7/10)