Review

Karl the Butcher hat tatsächlich den Sprung über den großen Teich geschafft (Respekt, Andi!) und macht nun als "Nikos the Impaler" New York unsicher.
Das Budget ist größer, die Schauspieler sind endlich auf B-Movie-Niveau und, man höre und staune, sogar die Story soll gar nicht mal so schlecht sein...
Na, dann schau'ma mal...

Die Story:
Nikos ist einer der brutalsten und meist gefürchteten Barbaren Rumäniens, der bereits 300 Leben auf dem Gewissen hat. Anno 1500 wird ihm der Garaus gemacht.
Gut 500 Jahre später besucht ein Geschichtsprofessor mit seinen Schülern eine Ausstellung über "the Horrors of Romania", wo unter anderem die Maske des bösen Nikos rumgammelt.
Tja, und wie's im Horrorfilm immer so is', kommt mal wieder etwas Blut auf die olle Haube ... und schwupps: schon ist der Barbar wieder zu neuem Leben erwacht und das Meucheln geht von neuem los. Wie schön...

Naja, so richtig "gut" ist die Story also auch nun wieder nicht. Im Vergleich zu "Violent Shit" und "Zombie '90" hat sich der Schaas aber durchaus gebessert, allerdings war das ja auch keine große Kunst.
Waren die Handlungen aller "Violent Shit"-Teile jeweils jenseits jeder Wertbarkeit, so ist die Story hier einfach nur schlecht ... nun ja, nicht wirklich schlecht, aber es fehlt einfach an Spannung, an unerwarteten Wendungen und an sonstigen filmischen Raffinessen, die einen gelungenen Horrorfilm nun einmal ausmachen.
Nikos kommt, macht im Museum alle platt, geht ins Kino und in eine Videothek und macht da alle platt und am Schluss stirbt er halt wieder - das ist keine Handlung, sondern ein Metzelmarathon, aber das kann einem echten Gorehound ja Wurst sein ...
Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem Nikos mit seinen Zauberkräften (...!?!) ein paar Ninjas und Adolf Hitler zu seinen Gefolgsleuten macht, war für mich jedenfalls Sense ...

Das Sehenswerteste an dem Streifen ist, wie in fast jedem Schnaas-Film, der Splatter. Arm ab, Bein ab, in der Mitte durch, Kopf ab, Gesicht weg, und vieles mehr ... Mit seinem überdimensional großem Ritterschwert sorgt Nikos für durchaus ordentliche "Blutergüsse" und die Effekte wirken um einiges ausgereifter und gekonnter als in allen "Violent Shit"-Teilen.
Zwar wird anfangs noch recht kreativ und detailfreudig gemordet, nach und nach wird der Gore aber immer eintöniger und unspektakulärer, so dass also nicht einmal der Splatter den Streifen zum Knüller macht.

Zu verzeichnen wäre noch ein gemeinsamer, sehr sympathischer Gastauftritt von Oberarzt Bela B. und Troma-Regisseur Lloyd Kaufman, welcher aber so dämlich und albern ausfällt, dass er irgendwie gar nicht zur möchtegern-ernsten Stimmung des restlichen Filmes passt.

Fazit also:
„Nikos, der Aufspießer“ ist als Film definitiv genießbarer als die gesamte "Violent Shit"-Trilogie, aber dennoch storytechnisch noch arg verbesserungswürdig. Zwar kommt's in einem Splatterfilm eigentlich nicht wirklich auf Handlung an, wenn man den Zuschauer aber wie hier 100 Minuten vor dem Bildschirm sitzen haben will, dann muss man schon ein bisschen Abwechslung mit ins Spiel bringen und ein paar Sehenswürdigkeiten einbauen. Und hier gibt's eben bis auf wenige zündende Gore-Effekte nix zu bestaunen.
Einziger Trost an den Herrn Schnaas: Ittenbach macht's in Amiland bis jetzt auch nicht besser ...

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