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"Nikos the Impaler" ist der inoffizielle vierte Teil der "Violent Shit" Saga. Doch wütet hier nicht Karl the Butcher, sondern Nikos the Impaler.

Dessen Geschichte ist schnell erzählt. Eins ein nordmännischer Barbar, der mehr als 300 Opfer unter den Rumänen und Ungaren hatte, wurde 1002 vom aufgebrachten Volk getötet - jedoch verstarb er nicht "Man-Eater"-like um noch seine Wiederkehr anzukündigen....diese findet 1000 Jahre später statt. In einer New Yorker Galerie findet eine Ausstellung zum Thema Rumänische Geschichte statt. Ein angeschossener Dieb erweckt unwillkürlich Nikos zum Leben...und dieser sinnt auf Rache und metzelt dabei halb New York ab.

"Nikos the Impaler" ist irgendwo zwischen den "Violent Shit" einzuordnen - besser als der zweite, jedoch schlechter als der dritte Teil der - besonders in den USA - Kultsaga. Regisseur Andreas Schnaas der auch immer den Karl spielte, lässt es sich auch in "Nikos" nicht nehmen den Part des durchgeknallten Schlächters zu spielen. Leider geht er dabei nicht zu kreativ zugange, wie es noch bei dem famosen dritten Teil der "VS"-Filme ging. Vieles wiederholt sich (Köpfungen) und auch habe ich das Gefühl das damals expliziter draufgehalten wurde. Schnaas versucht mit kurzen Schnitten die Szenen härter wirken zu lassen - doch eines hat er vergessen: in seinem Filmen sind die F/X entscheidend und der Fan will nur eins: hemmungsloses Drausloshalten!!!

Natürlich hat sich Schnaas nicht den blutigen F/X abgewendet - "Nikos" ist immer noch ein purer Splatterfilm. Optisch sehen die Effekte ganz passabel aus, hart wirken sie jedoch nur selten. Das mag vielleicht auch daran liegen das Schnaas immer noch seinem Amateurfilmlook treu geblieben ist und nicht wie im neuen Ittenbach professionell wirken will. Dazu sind Story und Darsteller immer noch zu durchwachsen. Zwar hat Schnaas versucht hier in den USA Fuß zu fassen, dennoch: Trash lässt sich nicht verleugnen und will auch nicht geleugnet werden. Die amerikanischen Amateure sind dennoch ein wenig besser anzusehen als ihre deutschen Pedanten, ein paar Gaststars wie Lloyd Kauffman (Troma) oder Bela B. Felsenheimer (Ärzte) konnte Schnaas für eine kleine ironische Nebenrolle doch gewinnen.

Eins der Probleme des Filmes - er nimmt sich ein wenig zu ernst; leider sind bis auf ein paar nette Insidergags auf z.B. Schnaas eigene Werke nur wenige humorige Momente zu finden. Dafür umso mehr Längen wie sie z.B. im Museum stattfinden. Als diese erste Hälfte überwunden ist, gewinnt der Film auch etwas an Tempo und man kann ein paar andere Eindrücke von New York gewinnen, als es immer in den BigBudgetProduktionen zu sehen ist. Ein bisschen siffig, ein wenig mehr herzlich - der "nostalgische" Blick durch die Amateurkamera lässt grüssen. Unterstrichen wird der Film - insbesondere bei Nikos Wirken - durch einen passablen Metalsound, dessen Titelmelodie doch das Beste ist. Auch gibt eine deutschsprachige Band ein Lied. Aber das ist nicht das einzige deutsche was auftaucht - in einer Szene erweckt Nikos Hitler zum Leben, der gleich aufmuckt...kurze Zeit später jedoch "Wolfenstein"-like " Evaa.....auf Wiedersehen...". Eigentlich witzige Sequenz, aber eigentlich unnötig und sicher nur für die Amis interessant; die können sich ja für so was leider begeistern.

Da aber auch "Sex sellt" hat Schnaas noch eine schöne Nacktszene eingeflochten, in dem die amerikanische Pornodarstellerin Darian Caine ihre besten Stücke ins Bild rücken darf...mnajm, mnjam!


Fazit: Nicht Schnaas bester Streifen, jedoch guter Durchschnitt auf dem Amateursektor!

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