Fräulein Smillas Gespür für Schnee (1997)

Inuit & Intuition

Als ihr kleiner Nachbarsjunge vom Dach in Tod und Schnee fällt, treibt Fräulein Smilla ein ungutes Gefühl an, sodass sie auf eigene Faust den mysteriösen Hinweisen und widersprüchlichen Beweisen nachgeht…

Eiskalte Ermittlungen

Fast schon ein moderner, europäischer Krimi-Klassiker. Ein sehr winterlich-nordischer Thriller, der einen immer bei der Stange hält und in seinen Bann zieht. Nicht durchgängig glaubhaft, manchmal sogar straight up haarsträubend und plump. Doch die vielen Teilchen greifen doch die meiste Zeit in ein unterhaltsames Ganzes. Julia Ormond ist eine bezaubernde Frau und Ermittlerin. Die perfekte Mischung aus Schönheit und Eloquenz. Kopenhagen ist ein ungewöhnlicher und toller Schauplatz. Gabriel Byrne hat immer eine gewisse Aura, ein Mysterium, eine echte Leinwandpräsenz. Und der weirde Themenmix rund um Natur, Eskimos, Grönland, Geheimorganisationen und Mordkomplotte hält jede Hausfrau auf Trab. Beim Bügeln. Beim Kochen. Beim Kopfausschalten. Hinter der gut pürierten Hülle ist dann allerdings doch viel Stirnrunzeln und Dummheit. Doch sie ist immerhin gut und atmosphärisch verpackt. Man spürt deutlich die deutsche/europäische Produktion. Im Guten wie im Schlechten. Hollywood würde das anders machen. Eventuell nicht unbedingt besser. 

Copenhagen Cowgirl

Fazit: teils ein wirklich moody und interessanter Thriller. Teils aber auch totaler Quatsch. Aber die Mischung samt viel Weiss macht’s in Ordnung für einen einsamen Wintertag im Bett, krank und berieselt. Okay. Gut, würde ich sogar sagen. Nur etwas grobschlächtig und tollpatschig in entscheidenden Phasen.