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Normalo trifft Filmstar und die Beiden verlieben sich. Was klingt, wie die Story eines billigen Liebesromanes ist auch die Story des Filmes „Notting Hill“. Zumindest ist sie es in groben Zügen. Im Film ist natürlich alles etwas komplizierter. Der Superstar Anna (Julia Roberts) und der nette Typ von Nebenan William (Hugh Grant) müssen erstmal zusammenfinden und dabei einige Hürden nehmen. Da wäre zum Einen der Hollywoodstar, mit dem Anna eigentlich noch zusammen ist, zum Anderen die Paparazzi, die Anna Schritt auf Tritt verfolgen und für die eine Affäre zu einem Normalsterblichen ein gefundenes Fressen wäre. Nichtsdestotrotz besteht an keiner Stelle des Films ein Zweifel, dass es für die Beiden nicht klappen könnte. Das alles klingt harmlos und ist es auch. „Notting Hill“ ist ein positives Gute-Laune-Filmchen durch und durch. Dass diese seichte Story trotzdem anschaubar und interessant ist, liegt vor allem an den guten Darstellern.

Julia Roberts spielt die Anna so, als würde sie sich selbst spielen. Ständig fragt man sich, ob Julia Roberts in bestimmten Situationen auch so reagieren würde. Dies kann man natürlich letztlich nie ganz beurteilen, doch das muß man auch nicht, denn an diesem Punkt hat man sie in ihrer Rolle schon akzeptiert. Hugh Grants Rolle ist da schon schwieriger. Grant nutzt seine „Trademarks“ wie den unschuldigen Blick und das hilflose Stottern und schafft es damit, einen Charakter zu schaffen, der sich in eine Ikone verliebt, ohne dabei peinlich zu wirken. Insofern ist es Grant hoch anzurechnen, dass er diese Klippe umschifft, was bei dieser Story nicht ganz einfach ist. Die anderen Darsteller sind alles hochsympathische Typen. Genau die Art Menschen, die man in einem hochsympathischen Film sehen will. Von den Nebendarstellern ist allerdings Rhy Ifans hervorzuheben, der als schluffiger Mitbewohner von Hugh Grant einige der witzigsten Szenen des ganzen Films verbuchen kann.

Die Umsetzung dieser einfachen Story ist also durchaus gelungen, aber dennoch kommt kaum Spannung auf. Wie schon oben geschrieben, steht es völlig außer Frage, ob sich die beiden „kriegen“ oder nicht. Insofern ist der Film auch nicht sehr originell, holt aber aus der Ausgangsgeschichte, die sich wohl jeder ambitionierte Filmseher schon mal vorgestellt hat, das Maximum heraus. „Notting Hill“ ist insofern auch eine Art modernes Märchen, in dem es nicht mehr um Geschichten von Königen und Rittern geht, sondern um die Traumfabrik Hollywood und die ikonenhaft verehrten Schauspieler. So kann der geneigte Zuschauer mitschmachten und sich vorstellen, wie es wohl wäre, wenn er Julia Roberts tatsächlich auf der Straße treffen würde. Wenn so ein Schnösel wie Hugh Grant ihr Herz gewinnen kann, dann könnte man es doch auch mal versuchen...

Fazit:

7/10

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