Review

Mit dem Film 10x10 wird uns ein komplexes Thema geboten:
Gibt es gerechtfertigten Mord oder ist Mord grundsätzlich verwerflich?
Jeder sieht das anders, ein stets aktuelles Streitthema in allen Gesellschaftsschichten.

Achtung Spoiler:

Der Wittwer Lewis zweifelt an der Todesursache seiner Frau und recherchiert so lange bis er eine Blumenverkäuferin ausfindig macht und verfolgt, welche während des Krankenhausaufenthalts seiner Frau in jenem Krankenhaus tätig war. 3 Menschen verstarben unter ihrer Aufsicht, das ließ Lewis natürlich mißtrauisch werden.
Lewis entführt Cathy, die einstige Krankenschwester. Er sperrt sie in seiner dafür konstruierten schalldichten "Zelle" ein und beginnt aus ihr ein Geständnis herauszubekommen und sie anschließend nach dem Motiv auszufragen. So stellt sich heraus, das Cathy nicht grundlos gemordet hat. Ihre Opfer begingen Ehebruch, so auch Lewis Frau.
Bis zu diesem Punkt ist der Film durchaus interessant und spannend, da ein universelles Thema behandelt wird. Jedoch wird der Zuschauer nicht zum Nachdenken angeregt, vielmehr wird der Charakter Cathys am Ende derart verformt, das ihre ursprüngliche moralische Linie verschwindet und Cathy eher als stumpfe Mörderin dargestellt wird. Denn Cathy erschießt entgegen ihrem christlichen Kodex im Finale eine unschuldige Person und tritt plötzlich, wie um 180 Grad gewendet, mit verbalen Ausfällen in unsympatischer Haltung in Erscheinung.

Hier wird dem Zuschauer eine Richtung eher vorgegeben, statt das Thema offen zu halten um so eventuelle Diskussionen nach dem Film zu generieren.

Der Film ist damit inhaltlich nicht wertvoll, da gibt es einige andere Filme, welche mit dem Thema durchdachter und neutraler umgehen.

Daher nur 3 von 10 Punkten, schade, da hätte man viel mehr daraus machen können.

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