Review

David , der eine Methode gefunden hat um künstliches Blut herzustellen , fährt gemeinsam mit seiner Familie in den Wüstenort Purgatory . Dort hat man nämlich eine Fabrik gebaut , die sein künstliches Blut herstellen will , bei dessen Herstellung es aber zu Problemen gekommen ist . Die Bewohner des Ortes erweisen sich schnell als ziemlich merkwürdig , denn in Wirklichkeit handelt es sich bei ihnen ausschließlich um Vampire , die keine Menschen mehr für Blut töten wollen . Deshalb hat ihr Anführer - Mardulak - auch die Fabrik bauen lassen , denn er will Vampire und Menschen wieder versöhnen . Doch in den Reihen der Vampire gibt es auch Leute , die das gar nicht gerne sehen und versuchen den Plan zu hintertreiben ... 

Enthält auch Spoiler !

Mit " Sundown " ist Anthony Hickox - meiner Meinung nach - nicht nur ein richtig guter Film gelungen , sondern auch sein persönlich bester . Hatte ich bei seinen " Waxwork " Filmen , die ich auch erst vor kurzem wieder gesehen habe , immer das Gefühl , Szenen würden sich zu lange hinziehen und die Geschichte nie wirklich in Fahrt kommen , so hat man es hier mit einer Geschichte zu tun , die einfach richtig " flutscht " . 
Sicherlich gibt es auch ein paar kleine Kritikpunkte , denn irgendwie sind die Vampire ( da im Tageslicht unterwegs und auf Blut verzichtend ) kaum noch als solche zu erkennen , zwei Herrenhäuser wirken ein wenig zu sehr nach Kulisse , es sterben im Showdown zu viele sympathische Figuren und am Ende hätte man sich etwas Vampir Action gewünscht , statt nur Geballer wie in einem Western . Da wird leider komplett vergessen , dass sich die Vampire auch ab und zu mal ihrer Vampirfähigkeiten bedienen könnten und von den netten Vampirmasken und einem ziemlich coolen Fledermaus-Mensch Mischwesen ist nach einem kurzen Kameraschwenk über die Angreifer auch nichts mehr zu sehen . Doch die Schießereien sind wenigstens zahlreich und der lange Showdown kann auch unterhalten und wird noch tatsächlich so etwas wie spannend . 
Außerdem hätte Publikumsliebling Bruce Campbell ruhig eine größere Rolle spielen können , statt nach seiner Umwandlung zum Vampir zum Statist degradiert zu werden . Ohnehin hat man aber den Eindruck , dass der kurze Nebenplot mit Campbell nur eingefügt wurde , weil man eine Liebesgeschichte brauchte und weil Campbell eben zur Verfügung stand . Und wer sagt schon " Nein " , wenn er den für seinen Horrorfilm haben kann ? 
Schließlich hätte man sich den " Gag " sparen können , dass es sich bei Mardulak mal wieder um Dracula handeln soll ( was ohnehin ohne Bedeutung und überhaupt nicht überraschend ist ) und Bruce Campbell der Nachfahre von van Helsing ist . Solche billigen Anspielungen dürften damals schon überstrapaziert gewesen sein und lassen ein Skript in meinen Augen immer ein wenig unoriginell wirken . 
Dafür wird man mit tollen Landschaftsaufnahmen und generell einer schönen Wüstenatmosphäre belohnt und so vielen neuen Ideen , was das Vampirgenre betrifft , dass dies einigen schon zu weit gehen dürfte . Außerdem ist eigentlich ständig etwas los . Ob es um die Familie von David und den Zwist mit dem fiesen Shane ( einem ehemaligen Geliebten seiner Frau ) geht , zwei gefangen genommenen Menschen im Knast , die Revolution gegen Mardulaks Plan Vampire mit Menschen zu versöhnen oder eben auch der Plot mit Campbell und der süßen Deborah Foreman . 

Fazit : Gelungene Vampirkomödie , die mit zahlreichen neuen Ideen aufwarten kann . Sicher nicht ohne Makel , aber durchgehend unterhaltsam und am Ende noch einmal Spannung aufbauend . Hätte man beim Showdown mehr auf Vampiraction gesetzt , als auf Westerngeknalle , es hätte ein richtiger kleiner Klassiker werden können . So bleibt aber noch ein unterhaltsamer Sprung in eine Dekade , als es noch eine Spur verrückter sein durfte ... 

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