Eine Familie macht Urlaub in einer Berghütte, weil diese auf einem Heilstein steht, der den kranken Vater heilen könnte. Doch noch am ersten Abend finden sie im winterlich kalten Wald eine fast erfrorene Frau. Doch mit ihr holen sie das Böse ins Haus.
Aufgrund der weitgehend negativen Bewertungen bin ich frei von positiven Erwartungen an den Film herangegangen und bin quasi selbst überrascht, dass er mir relativ gut gefallen hat.
Der mit 83 Minuten eh schon sehr kurze Dead Night hätte auch locker 10 Minuten kürzer ausfallen können, denn er braucht ziemlich lange, um in Fahrt zu kommen.
Die erste halbe Stunde geht für Ankunft und Palaver drauf und mache Szene ist da deutlich zu lang geraten, so dass hier bereits ein paar Längen zu verzeichnen sind. In der folgenden Viertelstunde wird die Frau aus dem Wald, gespielt von der fast schon legendären Barbara Crampton, etabliert. Ein paar seltsame Psychospielchen zünden nicht recht und manche Reaktion wirkt etwas überzogen, obgleich das Verhalten der Frau schon befremdlich ist.
Die restliche Zeit wird uns jede Menge Splatter in Form von u.a. Enthauptungen, abgerissenen Kiefern, Ohren und Armen serviert. Hier zieht auch das Tempo an und lässt nur noch eimal kurz nach.
Zwischen all dem Treiben werden regelmäßig Ausschnitte aus der Reality-TV-Show Inside Crime eingeblendet, die versucht, die offizielle Seite des Geschehens nachzustellen, während wir das wahre Geschehen zu sehen bekommen.
Diese Wahrheit ist nicht immer klar verständlich, wenigsten hab ich das Gefühl, nicht alles kapiert zu haben. Aber sie wird auch nicht in allen Details ausgebreitet, da gibt es schon noch Raum zur Interpretation.
Aber irgendwie stört das nicht sehr, denn die zweite Hälfte ist tatsächlich halbwegs spannend und packend inszeniert, natürlich unterstützt von der schönen Atmosphäre des winterlichen Waldes.
Darstellerisch werden keine besonderen Leistungen geboten, echte Ausfälle sind aber auch nicht zu verzeichnen. Lediglich die Kamera schafft es nicht immer, ruhige Bilder zu bieten, sie wackelt aber zum Glück nur selten.
Erstaunlich atmosphärisch, packend und gory in der zweiten Hälfte, zu lang in der ersten. Aber besser als sein Ruf.
Produziert von Don 'Phantasm' Coscarelli.