Da wackelt die Erde!
Bin ich ein echter Dragonball-Anhänger, wenn ich bisher nur eine Handvoll der Filme gesehen habe und GT und Super noch gar nicht? Lohnt sich dann überhaupt der Kinobesuch dieses beliebten Eventknallers? Auch wenn man, wie ich, nur als Kind und Jugendlicher „Dragonball“ und „Dragonball Z“ gesuchtet hat, noch immer gern in Erinnerungen schwelgt und weiterhin ein halbes Vermögen für solide, umgeschnittene Blu-Ray-Box-Sets zahlen würde? Ja, ja und nochmal fucking JAAA! „Dragonball Super: Broly“ rockt die Bude, ist ein Muss für jeden, der sich auch nur ansatzweise mit der Materie auskennt und schon ein frühes Jahreshighlight in Sachen Action, Anime und Animation. Wer etwas Anderes behauptet, kann Son Goku und Co. nie wirklich gemocht haben. „Broly“ ist ein feuchter Traum - dramatisch, spektakulär, brachial. Perfekte Zusammenfassung und ebenso eine Art Schlusspunkt, obwohl er gleichzeitig etliche neue Wege öffnet und laut schreit „Dragonball ist noch lange nicht tot oder am Ende!“. Es geht um den originalen, wilden und legendären Super-Saiyajin Broly, der unter Freezers gewiefter Führung für unsere Helden Goku und Vegeta zu der bisher größten Herausforderung wird...
Ich habe einen Krampf im Bein bekommen, derart begeistert, angespannt und aufgeregt bewegte ich mich im Kinosessel. Und der ganze Saal ist mitgegangen. Das Ding ist episch, man kann es nicht anders sagen. Egal ob man bisher keine Sekunde des riesigen Franchises verpasst hat oder nur früher Gucker war. Man ist sofort drin und versteht die meisten Zusammenhänge, vertraut mir. Dragonball bleibt Dragonball, egal wieviel Jahre vergangen sind, wieviele Schlachten geschlagen wurden und wieviele Götter da auf einmal rumspringen. „Broly“ funktioniert von vorne bis hinten und man muss keine Experte sein, um zu erkennen, dass das zu den absoluten Höhepunkte der gesamten Reihe zählt, der mit Abstand beste Film ist. Es war eine Ehre und ein Erlebnis, das auf der großen Leinwand mit dutzenden Fans sehen zu können. Son Goku ist immer noch der Beste, Vegeta immer noch der Sturste und Broly gewinnt als eine Art frankenstein‘scher Antiheld viele Herzen, bekommt eine feine Originstory spendiert. Zudem pusht der Soundtrack wie umme („Go Broly Go!“) und, bis auf ein paar streitbare CGI-Ergänzungen, sieht das gigantische Battle, bei dem die Antarktis in ein Lavafeld ummodelliert wird (!), noch sehr hübsch aus. Die storylastige erste Hälfte wird durch einen einzigen langen, alles platt machenden Kampf ab ca. Minute 50, perfekt ausbalanciert, Müdigkeit bleibt fern und das Ganze verkommt nie zum Sparring oder nutzt sich ab. Tatsuya Nagamine hat hier alles reingepackt, was er im Köcher hatte. Von einer emotionalen Rückblende zu Beginn bis hin zu einer herzerwärmenden letzten Szene - die Zeit fliegt, die Augen werden groß, das Herz ist wieder 10. Müsste ich etwas bemängeln, dann, dass die Kämpfe zwischendurch arg schnell und unübersichtlich wurden oder dass er sich am Ende doch als Teaser für Weiteres anfühlen kann - doch das ist Rosinenkritisieren. Mein Karnevalskostüm für Ende des Monats steht!
Fazit: alles was man sich als Dragonball-Fall wünschen kann und viel mehr. Verbindet Nostalgie mit Moderne, Kindheit mit Reife, Kawumm mit WTF?!. Broly ist ein liebenswertes Tier und im Beastmode einfach unwiderstehlich, der Film hat Action von einem anderen Stern und den Humor von damals, führt einen gekonnt durch die bisherige Legende und alle „Kraftstadien“, von blonden Haaren bis zur Gogeta-Fusion. Extrem stark! Ich bin wieder Fan!