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Casey Davies (Jesse Eisenberg) ist 36 und ein verängstigter Buchhalter in einem größeren Unternehmen. Keiner nimmt ihn ernst, keiner mag ihn - außer seinem Chef, der ihn regelmäßig zu seinen Grillpartys einlädt. Schmächtig und eingeschüchtert von der großen weiten Welt schleppt er sich durch sein Leben, Urlaub kennt er nicht - er lebt für die Arbeit und seinen Dackel welcher sein einziger und bester Freund ist. 

Eines Abends ist das Hundefutter leer und Casey muss im Dunkeln nochmal los und für den Fiffi die Nahrung erwerben. Auf dem Rückweg vom Supermarkt hält ein Motorrad neben ihm und fragt ihn, ober eine Waffe hätte. Nach Verneinung wird Casey übelst zusammengeschlagen und ausgeraubt. Eine Motorrad-Gang treibt ihr Unwesen.

Noch mehr verängstigt und ohne jedes Selbstbewusstsein stolpert er am Karate-Dojo von "Sensei" (Alessandro Nivola) vorbei. Sein neuer Förderer kitzelt alles aus seinem Schüler heraus - bis hin zu ungeahnten Gewalttaten...

Nun, "The Art of Self-Defense" ist im ersten Augenblick ein durchaus unterhaltsamer, wenngleich auch schwer verdaulicher Film. Nicht eine der vorkommenden Personen ist auch nur im Ansatz sympathisch. Eisenberg verkörpert einfach jede Rolle mit einer Eiseskälte, das selbst Dinger wie "Zombieland" sein Acting kaum beeinflussen. Alessandro Nivola (Face/Off) mimt den Trainer und Soziopathen ebenfalls kühl und durchaus ansprechend. Irgendwie kommt während der gesamten Zeit ein Gefühl auf, das ich schwerlich in Worte fassen kann. 
Viele Dinge sind überspitzt, zynisch und man mag glauben, dass die gesagten und gemeinten Sätze nicht ernst gemeint sind. 
Das Gesamtbild das vom Karate gezeigt wird, geht der eigentlichen Grundmaxime dieses tollen Sports komplett ab. Sorry, aber die dort gepredigten Dinge sind fast nur Blödsinn und werden keinem Karateka oder Dojo gerecht. Da hatte "Karate Tiger" mehr Authentizität. 

Ich habe den Grundtenor des Filmes durchaus verstanden, doch bezweifle das Regisseur Riley Stearns das alles so beabsichtigt hat. Die Entwicklung der Story ist dennoch hervorzuheben und entwickelt sich in ein Ausmaß, das ich so nicht geahnt habe. 

Fazit:

Gute Darsteller und interessante Charakterentwicklung gepaart mit einer fragwürdigen Aussage über den Kampfsport Karate. Ich könnte mir gut vorstellen, das Menschen die den Sport lehren, ihn beherrschen und ausüben durchaus angewidert sein könnten. 

5,5/10

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