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Das Jahr 2101 - Ein Mann erwacht ohne Gedächtnis in der Wüste und wird kurz darauf von einem blinden Zombie attackiert . Im letzten Moment rettet ihn ein ausgemergelter Kerl in seinem postapokalyptischen Fahrzeug und erzählt ihm von einem Krieg , der auf der nördlichen Hemisphäre ausgebrochen ist , und der dazu führte , dass der Norden nun haufenweise biologisch verseuchter Leichen aus Flugzeugen über dem Süden abwirft . Freundlicherweise nimmt der Kerl den Mann mit in sein festungsartiges Heim und zu seinen Kumpanen und einer Kumpanin . Dass dieser Haufen Typen nicht zur freundlichen Sorte gehört , kann sich jeder Zuschauer in der ersten Sekunde denken ...

Nach dem unterhaltsamen " Daemonium - Underground Soldier " , bei dem er mächtig auf die Kacke hauen und so was wie einen argentinischen Konkurrenzfilm zu den ganzen Hollywood Großproduktionen schaffen konnte , wollte oder musste Regisseur Pablo Parés wohl einen oder auch ein paar mehr Gänge runterschalten .
Daraus entstanden ist eine ( optische ) Mischung aus " Mad Max " und " Die Nacht der reitenden Leichen " mit einer Besetzung von fünf Mann ( bzw. einer Frau und vier Männern ).
Allerdings schaltete Parés ein paar Gänge zu viel herunter und erwischte dabei schon fast den Leerlauf . Spannungstechnisch kann man nämlich weder mit dem einen Vorbild , noch mit dem anderen mithalten und was Parés mit seinem Film wollte , scheint auch ihm nicht ganz klar gewesen zu sein .
Was erst als Zombiefilm sehr stimmungsvoll beginnt , scheint sich in wenigen Minuten in einen Backwood Film voller Hinterwäldler oder einen Torture Porn zu verwandeln . Doch auch dort bleibt der Film nicht lange stehen . Der Mann entkommt und es beginnt eine kurze Flucht , samt Verfolgung , sowie ein lang ersehnter Zombieangriff , der aber so schnell vorbei und so unspektakulär gefilmt ist , dass man nicht blinzeln darf um ihn nicht zu verpassen , aber auch nichts verpasst hat , wenn man dann doch geblinzelt hat . Dann beginnt auch schon der Showdown , doch auch da gelingt es Parés einfach nicht die nötige Spannung zu erzeugen .

Die Zombies kommen in der Mitte des Films so gut wie gar nicht vor und sind nur Mittel zum Zweck , Action gibt es wenig , Rückblenden unterbrechen die zähe Geschichte zusätzlich , die Hinterwälder scheinen ziemlich inkompetent und der Mann ohne Gedächtnis ( eine Idee , die in den letzten Jahrzehnten einfach zu sehr überstrapaziert wurde ) ist auch nicht so supersympathisch , dass man stark mit ihm mitfiebern würde . Das er kein Gedächtnis mehr besitzt , wird zwar als Teil der Zombieseuche ( erst verliert man sein Gedächtnis , dann das Augenlicht und schließlich verwandelt man sich ) erklärt , aber dass es noch einen anderen ( filmischen ) Grund haben wird , erahnt man schnell .

Auf der Habenseite des Films sind eigentlich nur die Wüstenlandschaft und die verfallenen Gebäude , samt der Ausstattung , markante Typen ( jedenfalls vom Äußeren her ) und schaurige Zombies zu verbuchen . Das was man sieht , sieht auch gut aus , doch ist es einfach zu wenig .

Fazit : " I am toxic " ist leider nicht " I am legend " - keine der Verfilmungen . Was er ist , ist ein unspannender Zombiefilm in guten Sets , aber ohne Grund zum Mitfiebern oder sich zu Gruseln . Man muss sich jetzt nicht wünschen selbst die Zombieseuche zu bekommen um Gedächtnis und Augenlicht zu verlieren , wenn man ihn denn gesehen hat , aber ihn nicht zu sehen , wäre wohl einfach die bessere Alternative ...


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