Da hat sich aber mal jemand ganz herzlich von einigen Horror-Adventures inspirieren lassen, denn der kleine Höllentrip erinnert nicht nur aufgrund des Audiovisuellen an Spiele wie „Silent Hill“, „Alone in the Dark“ oder auch „Slender Man“.
Leider hat Regisseur Henry Bedwell es versäumt, seiner Geschichte Abwechslung und eine treffsichere Pointe zu bescheren.
Die Auftragskiller Tomás und Marco entern ein großes altes Hotel, in dem sie die Freundin ihres Bosses vermuten, während der Nebenbuhler ausgeschaltet werden soll. Doch schon bald begegnen sie Schatten ihrer Vergangenheit, was rasch dämonische Ausmaße annimmt…
In der ersten Viertelstunde wird immerhin noch geredet, der Coolness wegen wird „Pulp Fiction“ erwähnt, man hat noch Zeit für eine Zigarette und berichtet, dass einer so um die 20 bis 30 Leute umbrachte, während der andere Nummer 69 vor sich hat.
Also ganz böse Jungs, die mit dem Bekanntschaft machen, was natürlich noch böser ist.
Beinahe subtil ertönen Schreie aus der Distanz und auch einige Flüsterstimmen sind eher zurückhaltend eingesetzt, - anders als einige dämonische Erscheinungen, die locker aus den Achtzigern stammen könnten und die sich innerhalb der Stille weit im Voraus ankündigen.
Ebenfalls absehbar sind Szenen, als die inzwischen getrennt umher Irrenden auf Geister der Vergangenheit treffen. Einer knutscht erstmal ausgiebig mit der Verflossenen und man weiß sogleich, wie die Szene enden wird.
Was immerhin ordentlich Atmosphäre schürt, ist der zurückhaltende Score, der überwiegend aus Klangteppichen und spärlich eingesetzten Experimentalsounds besteht, was der Untermalung von „Silent Hill“ recht nahe kommt.
Mutig ist auch die Verwendung einiger recht langer Takes, was durchaus stimmig choreographiert ist, jedoch ebenso deutliche Längen entstehen lässt, weil eben jemand minutenlang durch das Gebäude latscht, ohne dass auch nur ein Hauch eines Gegners auszumachen wäre.
Zwei weitere Mankos zeichnen sich derweil früh ab: Einerseits ist die Ausleuchtung in vielen Szenen zu spärlich und man sieht phasenweise weniger als die Umrisse der Protagonisten und andererseits wird auf zuviel Split Screen gesetzt, was im Grunde in nur einer Szene effektiv ist, ansonsten keinen Zweck erfüllt.
Folgerichtig kommt kaum Spannung auf, etwaige Vorgänge wiederholen sich und obgleich das Interieur des Hotels die eine oder andere markante Besonderheit ins Spiel bringt, sind irgendwann alle Räume durch und man beginnt von vorn.
Lediglich einige Feinheiten der eigentlich absehbaren Pointe werten das eindimensionale Unterfangen ein wenig auf, ein Langweiler bleibt er trotzdem.
3,5 von 10