Review

Ich war 1983 sechs Jahre alt. Das heißt, die Masters of the Universe Spielzeugreihe hat mich genau im richtigen Alter erwischt und fasziniert mich bis heute.
Als Kind kannte ich die Zeichentrickserie praktisch nicht (ich glaube, ich hatte mal ein Video aus der Videothek), in Amerika war die aber maßgeblich am Erfolg beteiligt. Nach zwei Staffeln (mit insgesamt 130 Folgen!) wurde die Serie damals eingerstellt und man brachte He-Mans (eigentlich Adams, ach egal) ZWillingsschwester ins Spiel. Die Spielzeugreihe war ohnehin als weibliches Pendant zu MotU gedacht (wenn auch mäßig erfolgreich), also wurde sie für die Serie benutzt, die lustigerweise besser als die MotU-Serie ist, wenn man mich fragt.

Die Masters starben irgendwann Anfang der 90er, und 2002 gab es tatsächlich eine neue Serie - graunehafte Designs, aber starke Geschichten. Leider wurde die Serie nach nur 39 Folgen eingestellt, bevor She Ra auftauchte. Seitdem gab es keine neuen bewegten Bilder aus dem MotU-versum. Bis Mitte diesen Monats als die neue She Ra Serie (13 Folgen bisher) aufschlug. Ich habe mir nur deswegen Netflix besorgt.

Die Designs finde ich komplett anders als die der 2002er Serie - und genauso grottig, nur anders. Im Netz haben die natürlich auch von Anfang an für Skepsis gesorgt, zumal man die Gruppe der Heldinnen und Helden nicht komplett gut gebaut und weiß angelegt hat.
Über grottige Designs komme ich aber hinweg, wenn die Story passt, und das tut sie. Natürlich ist das eine Serie für Teenager, aber als solche, mit ein paar universelleren Themen, funktioniert sie.
Anders als in der Originalserie gibt es durchlaufende Handlungsstränge. Zentral sind dabei die Beziehungen zwischen den Charakteren.
Zum Einen haben wir unsere drei Hauptfiguren, Adora 8She Ra), Glimmer und Bow. Deren Freundschaft bildet das Herz der Serie. Ja, die drei sind als Verleirertypen etwas klischeehaft angelegt, aber man nimmt ihnen die tiefe Verbundenheit, mit der sie sich der übermächtigen (okay, noch nicht. Hoffentlich wird das besser) Horde entgegen stellen, ab.
Dann gibt es die spannende Beziehung zwischen Catra (She Ras Intimfeindin) und Adora. Die beiden sind seit ihrer Jugend beste Freundinnen, die sich jetzt auf verschiedenen Seiten wieder finden. Die Entwicklung hier ist stimmig von der engen Verbindung zu blankem Hass.
Daneben gibt es andere lustige Figuren (Entrapta als Nerd, Mermista als Grummelliese, Seahwak als Han-Solo-Parodie).
Schwachpunkt sind die Gegner (außer Catra, Shadow Weaver und Scorpia). Die Horde bleibt schwach, die Figuren aus den 80ern fehlen fast völlig. Hordak hält man noch im Dunkeln, aber sonst hoffe ich, dass hier in der zweiten Staffel nachgebessert wird.

Die Hintergrundhandlung bleibt noch mysteriös, man hält sich gegschickt die Türen zu einer He-Man-Serie (ja! ja! ja!) offen.

Insgesamt eine ordentliche bis gute Serie, von der ich gerne mehr sehen möchte!

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