Dirty John (2018)

Alle Reviews des Autors

Zurück zum Film

Review

Gesamtbesprechung Staffel 1

Vorerst, da ich anscheinend der erste Rezensient und Bewerter bin:

Absolute Empfehlung! Bitte lest NICHTS, aber auch gar nichts über diese wahre Geschichte im Netz, bevor ihr die Serie zu Ende gesehen habt! Ihr bringt euch um den Genuss einer wahren, sehr dramatischen Geschichte. Die Verfilmung ist hervorragend, spannend, nervenzerfetzend. FSK Rating 16+.

Die Geschichte handelt von John Meehan, den Nicknamen Dirty John gaben ihm seinerzeit seine Klassenkameraden an der Uni von Dayton.

Er ist ein Trickbetrüger, Soziopath und Heiratsschwindler. Er schaffte es, kaum aus dem Gefängnis entlassen, über Datingseiten einsame Frauen aufzureissen. Schliesslich kann er eine begüterte Geschäftsfrau namens Debra Newell betören und nach 2 monatiger Bekanntschaft in Sektlaune in Las Vegas dazu bringen, ihn zu heiraten. (Obwohl sie schon 4 Ehen hinter sich hatte). Vom ersten Tag dieser Bekanntschaft an ist die ältere der beiden Töchter von Debra, Jacquelyn, von John abgestoßen und sie ist überzeugt, dass er ein Schwindler ist. Sie verfolgt seine Aktivitäten im Netz und setzt sogar eine Privatdetektivin auf ihn an. Die jüngere Tochter, Terra, ist Helferin in einem Zoo und Hundeliebhaberin, hat selbst einige Probleme und tritt anfangs nicht so in Erscheinung.

Jedes weitere Wort wäre nun extrem spoilernd, deshalb nur den Cast: als Fiesling tritt Eric Bana (Hulk, Troja, München) an, auch übernimmt er den Part des Producers der Serie, sowie Connie Britton, Seriendauerdarstellerin (u.a. 9-1-1, Nashville, American Horror usw.) Die beiden spielen Johan Meehan und Debra Newell, die Töchter Jacquelyn und Terra von Juno Temple (kann schon 43 Produktionen nachweisen, u.a. Sin City 2, Dark Night rises u.v.m) sowie Julia Garner (ganz stark in OZARK, zusammen mit Juno Temple in mehreren Filmen gecastet). Während Jaquelyn eine starke Persönlichkeit hat, die sich nichts gefallen läßt, ist Terra die leise, leidende, depressive, ein kleines blondes Mäuschen.

In den Nebenrollen einige durchaus sattsam bekannte Gesichter, vor allem ein Detektive (Damon Gupton, der seltsamerweise auch in Black Lightning einen Detektive spielt).

Die entzückende Jean Smart spielt die Mutter von Debra.

In etlichen Rückblenden erfahren wir mehr von allen handelnden Personen, ihre Vorgeschichte, vor allem von Dirty John, der als Kind eines Schwerverbrechers aufwuchs, der jung John ständig ihre Abstammung von Sizilianern einbläute. Als Junge musste er schon mal Glas in ein Essen im Restaurant schmuggeln und zerkauen, damit Daddy (Shea Whigham, in dieser Nebenrolle böserweise gar nicht mal erwähnt, dabei kann er auf ein ansehnliche Latte an Filmen und Serien hinweisen u.a. Boardwalk Empire) den Besitzer ausnehmen konnte. Dieser Verbrecher haucht in einem Spitalsbett sein Leben aus, während John "anwesend" war.....?? Überhaupt ist Dirty John ständig in Pfleger/Arztklamotten unterwegs und beklaut die Spitäler um Betäubungsmittel, oder er spritzt leidenden Patienten irgendwelche Placebos, während er die "gute" Ware unterschlägt und entweder selber spritzt oder weitervertickt. Ein Systemskandal sondergleichen, dass er dies über viele Jahre tun konnte, er flog schon mal aus einem Spital raus und machte im nächsten weiter...es konnte ihm nie was genaues nachgewiesen werden, bis auf einmal, da saß er dann endlich ein, weil seine damalige Frau, mit der er 2 Töchter hatte, ihn anzeigte.

Das Drehbuch zur vorliegenden Serie beruht auf einem Podcast von L.A.Times Journalist Christopher Goffard.

Genug nun, seht euch bitte die Serie an. (8 von 10 Ampullen!)