Irrer Serienkiller erwacht aus dem Koma und entkommt aus dem Krankhaus in dem er einfach zur Türe hinausspaziert. Fortan stiefelt er wie der Terminator mit dunkler Sonnenbrille und schwarzer Lederkluft durch die Gegend, um vorwiegend Frauen höchst unfein abzumurksen...
Berühmt-berüchtigter Sickie aus Belgien, der erstaunliche Parallen zu den Buttgereit-Werken "Nekromantik" und "Schramm" aufweist: Zum einen, weil auf ziemlich derbe Art der Sex mit Toten zelebriert wird. Zum anderen, weil der Perversling gleich nebenan wohnen könnte - egal, ob es sich nun um eine spiesige Reihenhaussiedlung oder um den anonymen Wohnblock handelt. Allerdings bietet dieser Ultra-Low Budget-Streifen nicht viel mehr als die Killing Spree eines degenerierten Psychopathen, wobei zumindest die seltsame Pflichtaufgabe gelingt, dem Zuschauer einpaar übelst harte Szenen um die Ohren zu hauen.
Dann steigt Lucker schon mal über eine halb verweste Leiche drüber oder zelebriert Ermordungen von minutenlanger Dauer und mit hohem Blutgehalt. Allerdings schien Regisseur Johan Vandewoestijne mehr darauf bedacht zu sein, einen möglichst kranken Film abzuliefern, anstatt sich auch nur im Anstatz um den Rest der Story zu kümmern. Denn was zwischen den Tötungsorgien passiert, ist sowohl reichlich unspannend als auch nicht sonderlich originell. Der Steifzug durch die nächtlichen Bar endet immer mit dem entsprechenden Messereinsatz. Und was danach kommt, soll sich der erwachsene, unerschrockene Zuschauer am besten selbst mal zu Gemüte führen. Eine Geschmacksfrage ist das Ganze bestimmt, gelungener urbaner Horror eher nicht.
Zudem hat "Lucker" nichts wirklich Beklemmendes zu bieten, sondern ist oberflächlich und auf rein graphische Schauwerte fixiert. Auch hier eilt dem Film ein Ruf voraus, dem das eigentliche Produkt nur in gewissen Ansätzen gerecht wird. Zum einmaligen Anschauen ist dieser Spagat aus Amateurfilm und professioneller Produktion dennoch okay - immer unter der Prämisse, dass man nachher sagen kann, man habe auch diesen Nekrophilen-Trash eben mal gesehen. 5 von 10 Punkten.