Review

Ich hab gesehen, dass der Film auf SF1 kommt und als ich mir die Story durchgelesen habe, war ich mir sofort sicher, dass ich diesen Film sehen muss. Also hab ich ihn aufgenommen.

Es geht um den 15-jährigen Howie Blitzer, dessen Mutter kurz bevor der Film beginnt bei einem Autounfall auf dem Long Island Expressway ums Leben kam. Sein Vater, ein Bauunternehmer, hat für ihn wenig Zeit und ist kaum zuhause. Daher vertreibt sich Howie seine Zeit mit Einbrüchen. Gemeinsam mit Freunden ist er den ganzen Tag unterwegs, schwänzt die Schule und steigt hin und wieder in fremde Häuser. So auch eines Tages in das von Big John Harrington. Dieser jedoch spürt Howie ein paar Tage später auf der Straße auf. Big John gibt ihm zur Aufgabe, die Pistolen, die Howie und sein Kumpel ihm gestohlen haben, wieder zu beschaffen, ansonsten gehe er zur Polizei. Fortan entwickelt sich eine komische Freundschaft zwischen Big John und Howie. Und stets bleibt die Frage offen, ob Big John einfach nur für Howie da sein möchte oder ob er doch pädophile Neigungen hat.

Eine Antwort gibt der Film nicht. Vielmehr überlässt er es dem Zuschauer, sich seine eigene Meinung zu bilden. Der Film zeigt einige provokante Szenen, die für eine pädophile Neigung sprechen, doch es gibt auch wieder Sekunden, in der die absolute Kehrseite dargestellt ist. Das macht es umso schwerer, eine Sympathie oder Antipathie gegenüber Big John aufzubauen. In dieser Art erinnert der Film meines Erachtens an "Felicia, mein Engel". Brian Cox ähnelt zudem Bob Hoskins sehr und beide Charaktere haben viel gemeinsam.

Doch nicht nur dieser Haupterzählungsstrang provoziert und wühlt auf, da sind auch noch kleine Nebenhandlungen, z.B. Howies Beziehung zu seinen Freunden oder zu seinem Vater. Der Drehbuchautor und der Regisseur neigen aber sehr zu Extremen, was sicher Absicht war. Doch so extrem Manches dargestellt wird, oft ist doch etwas Wahres dran.

Alles in allem ein Film, der sicherlich überzeugt und aufwühlt, aber meines Erachtens wurden zu viele Szenen eingebaut, die es erschweren, eine feste Meinung zu haben. Das erscheint teilweise richtig aufgesetzt. Der Rest ist sehenswert, von einem reinen Unterhaltungsfilm würde ich aber nicht sprechen, vielmehr beschäftigt der Film, man macht sich automatisch Gedanken darüber. Ein Independent-Film eben. 7/10 Punkte

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