Oh je... da wagt sich ein Film endlich mal an ein Tabu-Thema wie Pädophilie heran, und es wird in den Sand gesetzt. Leider konnte auch dieser Film meine Vorurteile gegenüber den "typisch deutschen Filmen" nicht widerlegen... ;-)
Zu Anfang badet der Film nur so in Klischees, danach machen konstruierte und schwachsinnige Handlungsverläufe die guten Ansätze sofort wieder zunichte. Schade, denn die Grundstory hätte riesiges Potential gehabt. Nur leider hatten die Macher wohl keine Ahnung, wie man so ein Thema vernünftig anpackt. Denn als zu schwach entpuppt sich einfach das Drehbuch, das mit zunehmender Zeit immer unlogischere Situation aus dem Hut zaubert, das schließlich in dem völlig überzogenen Finale endet (das zudem auch nicht den Mut aufbringt, ein Happy-End zu vermeiden). Richtig blödsinnig aufgezogen ist vor allem die Liebesgeschichte der Hauptfiguren, bei denen sofort nach dem ersten (!) Rendezvous die Hochzeitsglocken läuten (Klischee lass nach...). Danach folgen gerade im Alltagsleben erschreckend schwache Dialoge.
All das wär in einem anderen Genre noch zu verkraften, aber in einem Drama wirken sich diese Schwachpunkte eben verheerend aus. Bei Dramen wäre Glaubwürdigkeit und ein gewisser Grad an Realismus gefragt - aber das sind "Zutaten", die für die meisten deutschen Filmemacher Fremdwörter sind...
Einzig lobenswert ist die Leistung von Ulrich Tukur, der dank einer überzeugenden Mimik die schwachen Dialoge etwas ausgleichen kann. Leider agieren seine Kollegen kaum über Seifenopern-Niveau.