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Regisseur Albert Pyun muss man als Zuschauer erst einmal verstehen lernen. Mit "Cyborg" und "Nemesis" lieferte er seine zwei besten Filme, die andere Hälfte war im Durschnittsbereich, der Rest Schrott. Dazu gehört auch eindeutig "Bloodchamp". Mit einem sehr geringen Budget gedreht und mit grottenschlechten Darstellern besetzt. Pyun´s andere Versuche "Kickboxer 2,4" im Kamfsportbereich, waren wesentlich besser. Kein Wunder, dass dieses Plagiat von absoluter Traurigkeit heute einen so niedrigen, oder fast keinen Bekanntheitsgrad besitzt.

Karatechampion Brick Bardo (Thom Mathews) will Rache für den Tod seines Bruders. Von einem der Mittäter (Michel Qissi) prügelt er den Namen der anderen Vier heraus. Mit mehr oder weniger brutaler Methoden kidnappt er alle Vier. In einer alten Arena, außerhalb von Las Vegas gelegen, will er sich für das Vergehen rächen. Connie Angel (Hope Marie Carlton), Billy Munoz (Benny Urqidez), Brent Caldwell (Dale Jacoby) und Mike Johnson (Thunderwolf) waren allesamt am Tod von Brick´s Bruder beteiligt. Nun müssen sie nacheinander gegen Brick im Ring antreten. Gekämpft wird bis zum Tod. Zu Anfang behält Brick klar die Oberhand, doch das Blatt wendet sich schon bald. Brick´s scheinbar perfekter Plan droht zu scheitern.

Zugegeben, die Story hebt sich klar von den sonstigen Klischeekloppern ab und hat im Finale sogar eine kleine Überraschung parat, doch Pyun´s Umsetzung ist einfach nur stinklangweilig, trotz der kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten. Endlose, schier schon lächerlich wirkende Dialoge dominieren im Film und stehen zwischen den vielleicht fünf Kloppereien, wenn man großzügig aufrundet.
Allein schon das Verhör unter der sengenden Wüstensonne am Anfang könnte langweiliger nicht sein. Mit lachhafter Sonnenbrille bestückt darf Brick den armen Qissi kurz vermöbeln, um ihn dann knappe 10 Minuten lang auszufragen und ein bisschen zu foltern. Schon hier kommt dem Zuschauer das Gähnen, doch bis die Kämpfe dann endlich mal in der Arena beginnen, vergeht nochmal gut eine halbe Stunde. Mit seiner Helferin Max (Marianne Taylor) kidnappt Brick die Vier mehr oder weniger schuldigen Täter. Dafür greift er sogar zu unmenschlichen Mitteln und droht mit Entführungen und Morden von Kindern.
Auf jeden Fall gelingt ihm auch dies bald, dann stehen nur noch ein paar echt nervige Moralpredigten über Gut und Böse an. Dabei verurteilt Brick die Gewalt, welche man seinem Bruder angetan hat, auf der anderen Seite zelebriert er eine viel schlimmere Gewalt, man nehme nur mal die Kindesentführung. Überhaupt sind die ganze Dialoge hier völlig für den Ar..... Allein schon der hier "komm mach schneller, hier findet morgen eine Hundeshow satt" ist zum Brüllen und Heulen gleichzeitig.
Das liegt mitunter an den schlechten und total unglaubwürdigen Darstellern. Thom Mathews Charakter Brick Bardo legt ein völlig unverständliches Verhalten an den Tag und ist alles andere als ein Symphatieträger. Die restliche Rige macht auch einen unterirdischen Job. Für den Zuschauer fehlt hier eine sympatische Figur.

Auch die wenigen Fights sind alles andere als gut. Nur Benny Urquidez kann man hier kämpferisches Können nachsagen, der Rest, ganz besonders Mathews, sind alles Dilletanten. Da ist es schon derart übertrieben, wie Mathews sich mit Urquidez prügelt und den Fight auch noch haushoch gewinnt, um später von einer Frau zu Tode geprügelt zu werden. Den Film mag mal einer verstehen, ich kann es nicht. Der Kampf Urquidez contra Strassengang ist ganz nett anzusehen, der Rest des Treibens ist mies gefakt, die Tritte, Schläge und Moves gegen immer sichtlich daneben und wirken sowas von ungelenk. Ganz besonders die Moves von Connie Angel lassen den Zuschauer vor Entsetzen die Stoptaste auf dem Videorekorder suchen.
Der Score von Tony Riparetti ist ganz passabel und somit fast das Beste am ganzen Film.
Die Kulisse ist dermaßen lieblos zusammengeschustert, keinerlei Schauwerte sind vorhanden, die Arena wirkt wie ein billiger Sportclub.

Totalschrott "right in your Face", selbst der hartgesottene Kampfsportfan sollte hierum einen Bogen machen, da nutzt auch die etwas andere Story nichts mehr.

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