Als Actionfreund hat man zwar das Gefühl, als gäbe es unzählige Filme mit Killerautos, doch tatsächlich hält sich die Anzahl in Grenzen. Einer jener Beiträge ist „The Car – Der Teufel auf Rädern“ von 1977. Vorliegendes Werk kann demnach als eine Mischung aus Spin-off und Hommage betrachtet werden.
Eine düstere Zukunft: Als der skrupellose Bezirksstaatsanwalt Caddock von Cyberpunks aus dem Fenster seiner Geschäftsräume befördert wird, landet sein toter Körper auf dem just von ihm erworbenen Fahrzeug Lazarus. Kurz darauf entwickelt das Auto ein rachsüchtiges Eigenleben und auch Caddocks Ex Daria und der ermittelnde Cop Rainer befinden sich im Visier…
Futuristisch und altbacken zugleich prescht Regisseur G.J. Echternkamp mit seinem Beitrag nach vorne, der ohne Rücksicht auf Etikette auch ein typischer B-Film aus den 80ern sein könnte. Ihm schwingen Vibes zwischen „Knight Rider“ und „Christine“ mit, während sich sämtliche Figuren auf den ersten Blick in Gut und Böse einteilen lassen.
Er benötigt auch gar nicht viel Zeit um den Turbo zu zünden, auf dass der dunkle Wagen ohne Fahrer den ersten Bösewicht plättet, was teilweise mit einigen derben, stets handgemachten Splattereinlagen einhergeht. Da werden im Verlauf Köpfe geplättet, es gibt einen Kehlenschnitt, abgerissene Arme und einiges an Gekröse. Und da der gepanzerte Wagen problemlos Wände durchbrechen kann, geht anbei einiges an Interieur kaputt.
Obgleich der Oberbösewicht zwischenzeitlich eine Rede vor seiner Community hält, bleibt dieser leider ein wenig blass, wogegen das Zusammenspiel zwischen Daria und Rainer mithilfe einiger gewitzter Dialoge recht sympathisch rüberkommt, zumal sie im Verlauf deutlich effektiver austeilt als er. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Killerfahrzeug und der damit verbundenen Action.
Neben einer rasanten Hatz in einem Parkhaus gibt es durchaus einige Totalschäden, diverse Verfolgungen und zahlreiche demolierte Requisiten. Dazwischen wird auch mal geballert oder zur körperlichen Konfrontation übergegangen, wobei das Tempo nahezu konstant flott ist. Während der Score routiniert, aber nicht allzu markant antreibt, liefern die meisten Darsteller passabel ab und auch die durchweg düster gestalteten Kulissen unterstreichen gekonnt die finstere Zukunftsvision innerhalb eines kriminellen Mollochs, einschließlich einiger nackter Tatsachen in einem anrüchigen Club.
Irgendeinen Anspruch sollte man hier natürlich nicht suchen, genauso wenig nach Erklärungen für das Eigenleben des Killerfahrzeugs. Schließlich handelt es sich um einen weitgehend hirnlosen, schwarzweißmalerischen Actioner, der ohne sonderliche Überraschungen viel Bewegung und Kurzweil liefert.
7 von 10