Die junge Bogenschützin Lauren Pierce schlägt nach einem gewonnenen Wettbewerb im Hotelzimmer den gewalttätigen Boyfriend ihrer Freundin und Team-Kollegin Emily zusammen... und da diese vor dem Jugend-Gericht nicht zu ihren Gunsten aussagt, wandert Lauren als verurteilte Straftäterin in die in den Wäldern gelegene, privatisierte "Paradise Ridge"-Jugendanstalt, die von dem Ex-Olympioniken Bob Patrice mit harter Hand geleitet wird. Dort dauert es nicht lange, bis Lauren dahinter kommt, dass sämtliche minderjährigen Insassinnen des Lagers für höchst geringfügige Vergehen eingefahren sind und sich auch der Richter, der ihren Fall verhandelt hat, von Bob hat schmieren lassen, um ein überzogenes Strafmaß zu verhängen. Als sie keinen anderen Ausweg aus ihrer misslichen Lage sieht, ergreift Lauren gemeinsam mit der Troublemakerin Rebecca die Flucht. Da die Mädels zudem im Besitz von belastenden Beweisen sind, die die Schweinerei auffliegen lassen könnten, nehmen Bob und sein Sohnemann Michael prompt die Verfolgung auf... "The Archer" vereint Teenie-Drama, seichte Menschenjagd- und Gefängnisfilm-Motive sowie eine kleine Lesben-Romanze in einem... und so hat die Chose bei nicht mal 90 Minuten Laufzeit erzählerisch viel unter einen Hut zu kriegen, weswegen es einen auch nicht verwundert, dass Regisseurin Valerie Weiss ihre Handlung ein wenig überhastet und nicht immer besonders glaubwürdig (trotz Basierend-auf-wahren-Begebenheiten-Claim zu Beginn) vorantreibt. Andererseits gönnt sie sich dafür aber auch keinen inhaltlichen Leerlauf oder augenfällig langweilige Passagen, weswegen man ihr attestieren kann, dass sie das alles zwar nicht unbedingt besonders actionreich, aber doch einigermaßen solide auf typischem B-Film-Niveau über die Runden gebracht hat. Darstellerisch profitiert dieser Genre-Zwitter zudem enorm von Daisy Ridley-Lookalike Bailey Noble und Jeanine Mason als Delinquentinnen auf der Flucht, die einem die dabei sachte aufkeimende (und inhaltlich auch kaum motivierte), gleichgeschlechtliche Liebelei einigermaßen plausibel verkaufen, ohne dass das alles allzu sehr ins Peinliche abdriftet... was schon 'ne Leistung ist! So kann man "The Archer" als kuriosen, abwer halbwegs gelungenen Versuch verbuchen, ein paar (abgeschwächte) Erwachsenen-Topoi aus den Manhunt- und Women-in-Prison-Sujets für ein Teenager-Publikum aufzubereiten, auch wenn das Ganze als reiner Jugendfilm irgendwie doch noch zu brutal ist... und mit 'nem Blick auf eine etwas erwachsenere Zielgruppe wäre in Sachen Sex und Gewalt aber sicherlich auch noch mehr gegangen, denn die typischen Anklänge in diese Richtung sind ja vorhanden (es gibt sogar ZWEI Dusch-Szenen, in denen man nichts sieht!). Fazit: Als Mixtur aus Coming-of-Age-Drama und Survival-Thrillerchen eher was für die jüngere Klientel...
6/10