Inhalt:
Japan gegen Ende des Tokugawa-Shogunats, als die Samurai das Land beherrschten und eine feudale Stände-Struktur die Menschen einengte.
O´Mitsu (Kayo Mikimoto) ist eine junge Dame, und sie wird getäuscht. Sie meint dass sie als Dienstmädchen im Schloss des Lords Daizen (Asao Koike), der eitel und grausam ist, tätig werden würde. Doch stattdessen wird sie in den Hojoji-Tempel gebracht, wo sie vom Ober-Priester sexuell missbraucht wird. O´Mitsu gelingt die Flucht, doch wird sie von Yakuzas verfolgt...!
Da taucht eine junge Schwert-Amazone auf, der ein Auge ausgestochen und der rechte Arm abgeschlagen wurde, O´Kin (Michio Yasuda)! Durch ihre unwiderstehliche Kenjutsu-Technik rettet sie O´Mitsu nach einem heftigen Kampf.
Vor Jahren tötete ein von Lord Daizen gedungener Killer die Eltern von O´Kin, und sie selbst wurde verstümmelt. Dennoch reift sie mit den Jahren zu einer exzellenten Kenjutsu-Schwertfighterin. Sie lebt bei einer Familie, die sie quasi adoptiert hat, dem alten Gosuke und dem noch minderjährigen, kleinen Yasu. Und sie besitzt ein kostbares und seltenes Schwert: Das "Drenched Swallow"-Sword!
Der Ober-Priester und Lord Daizen mit seinen Schergen, sind nunmehr hinter O´Mitsu und O´Kin hinterher, um die beiden Frauen zum Schweigen zu bringen. Ihre Machenschaften, eine groß angelegte Verschwörung zwischen dem religiösen Führer, Lord Daizen und weiteren Beamten sowie Yakuzas, dürfen nicht ans Tageslicht und an das Shogunat gelangen.
O´Kin steht ein trunkener Bettler, Gamou Taiken (Isamo Nagato), mental zur Seite. Gamou kennt das Intrigen-Geflecht des Lords und des Ober-Priesters, und ist zudem noch ein guter Kämpfer. Auch ein junger, kampfstarker Samurai, Niwa Eizaburo (Kojiro Hongo), der beauftragt ist, das "Drenched Swallow"-Sword für die Lordschaft zu sichern, steht O´Kin alsbald zur Seite, als dessen Schwester Misao das selbe Schicksal wie O´Mitsu ereilen soll.
Es kommt zu etlichen Kämpfen und schließlich zum langen und blutigen Show-Down...!
Kritik:
Im Jahre 1969 drehte Regisseur Kimiyoshi Yasuda diesen insgesamt spannenden Chanbara, der den eingefleischten Fans des Genres in nur 77 Minuten Laufzeit eine schnell-kurzweilige Unterhaltung bietet.
Ein typischer Chanbara, gängig-routiniert in Szene gesetzt, mit einmal mehr starker Bildführung, authentisch-altjapanischen Kulissen die eine gediegene Chanbara-Atmosphäre schaffen, intensiven Darstellungen und vor allem zum Ende hin rasant-blutiger Kenjutsu-Fightaction in einem turbulenten Show-Down!
Die Story, an sich recht einfach, wird trotz der kurzen Laufzeit dieses Streifens, teils gedehnt, einmal mehr auch mit der typisch-gemächlichen Art dieser Film-Gattung, erzählt. So kann der Zuseher zwischen den mitunter gar verschachtelten Intrigen und den heftigen Fights auch mal etwas verschnaufen, doch sollte der Betrachter auch gut aufpassen, den die Story ist durchaus auch anspruchsvoll und interessant. Die Figuren sind zudem ebenfalls interessant, eine junge Amazone der ein Auge und ein Arm fehlt, um sie Schutzbefohlene und 2 männliche Unterstützer, der eine ein agiler Samurai, der andere ein schlitzohrig-cooler Sidekick den alle unterschätzen. Alles läuft auf einen starken, blutig-knallharten Show-Down mit hohem Bodycount und rasantem Drive hinaus. Und der Chanbara-Fan ist einfach in seinem Element, punktum!
Michiyo Yasuda ist diese "Lady Sazen" O´Kin, die mit intensivem Spiel ihre Rolle meistert. Sie ist sowas wie die weibliche Version von "Tange Sazen", der ebenfalls einarmig und mit nur einem Auge seinen Feinden in über 30 Kino- und TV-Filmen die Stirn bot, u.a. in "Secrets of the Urn" (siehe mein Review auf dieser Webseite). Sie agiert beherzt und wirft sich in jeden Fight, beherrscht eine klasse Kenjutsu-Technik, und Mann erahnt trotz ihrer Entstellung im Film, die Attraktivität der Darstellerin. Ich könnte Michiyo Yasuda nur dann abweisen, wäre ich mit Alev Seker liiert.
An ihrer Seite als trunken-schlitzohriger Sidekick, Isamo Nagato ("Die blinde schwertschwingende Frau", "Dojo Yaburi", "Three Outlaw Samurai", siehe alle meine Reviews auf dieser Webseite), der Genre-Routinier und Chanbara-Haudegen. Er meistert seine Rolle typisch und routiniert. Und Kojiro Hongo, als agiler Samurai der der Heldin zur Seite steht, als er von den Villains zu ihr wechselt, steht ihm in nichts nach. Auch er beherrscht Kenjutsu, den Schwertkampf der Samurai.
An der Spitze der Villains, ein mir namentlich leider nicht geläufiger Darsteller, der den notgeilen Ober-Priester mimt, und Chanbara-Dauerschurke Asao Koike. Der saubere Priester, von allem Irdischen entrückt und geistig desorientiert scheinend, bumst sich durch den Streifen, und entgeht seinem Schicksal nicht. Gut gespielt, muss ich sagen.
Und Koike ist erste Wahl wenn es darum geht, einen arrogant-schmierigen Villain abzugeben, sowas wie Tien Ching bei den Shaw Brothers. Überaus unsympathisch die Figur, die Asao Koike hier darstellt.
Die Kenjutsu Fightaction ist natürlich einmal mehr das Wichtigste in einem Chanbara. Klasse Fights, wieder diese etwas hastig vollführten Schwertkämpfe, doch hat das alles dadurch auch rasanten Drive. Zudem sind die Fights gut choreographiert, denn man erkennt jeden Aufschlitz-"Treffer" mit schön slashigem Dubbing. Highlight ist der gedehnte lange Show-Down, überaus blutig, knallhart und intensiv mit hohem Body-Count.
"Lady Sazen...", ist ein routinierter und insgesamt spannender Chanbara, kurz (77 Minuten) und kernig.
7/10.