Eine Fortsetzung ist bekanntlich fast nie so gut oder gar besser wie das Original. Auch „RoboCop“ macht da keine Ausnahme, um es gleich vorweg zu nehmen. Trotzdem wissen solche Fortsetzungen zu überzeugen, solange sie in keinem Bereich gravierende Schwachpunkte haben. Und wenn der Vorläufer in einigen Kriterien sogar übertroffen wird, lässt der Nachfolger praktisch keine Wünsche mehr offen.
Genau so ein Fall liegt mit „RoboCop 2“ vor. Das Sequel zu Paul Verhoevens Science-Fiction-Kracher zeigt auf keinem Gebiet erhebliche Defizite, was bezüglich der Dramaturgie besonders lobenswert ist, da es hier wohl den meisten Fortsetzungen an entsprechenden Qualitäten fehlt. Die beeindruckenden Spezialeffekte lassen die des ersten Teils weit hinter sich und verleihen dem Werk dadurch eine noch futuristischere Atmosphäre.
Dass der Film nicht an den Vorgänger herankommt, ist schon durch den Regiewechsel bedingt. Irvin Kershner kann den Zynismus von Paul Verhoeven keinesfalls ersetzen. Er knüpft aber ziemlich gut an dessen Stil an und hat es geschafft, den gesamten Film sehr sauber zu inszenieren, während sich bei Verhoeven leider einige Fehler eingeschlichen haben. Ein Beispiel: Wenn in „RoboCop 1“ ein Bösewicht durch eine Glasscheibe flog, musste man dabei meistens gar nicht so genau hinsehen, um festzustellen, dass die Scheibe vorher schon leicht beschädigt wurde. Derartige Unsauberkeiten fallen bei „RoboCop 2“ zu keinem Zeitpunkt auf. Ob eine Scheibe zu Bruch geht, jemand erschossen wird, oder ein Auto in die Luft fliegt, Kershner verfehlt seine Aufgabe als Regisseur nie.
Fazit: Ein rundum gelungener Nachfolger, wie es seltener vorkommt.