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Die Zustände in Detroit sind schlechter denn je, Gewalt und Chaos beherrschen die Straßen, die Polizei streikt unentwegt. Lediglich RoboCop hält als einsamer Kämpfer die Fahne der Gerechtigkeit hoch. In einer Konfrontation mit dem Drogenkönig Caine, der die Stadt mit seinem Superrauschmittel Nuke beherrschen will, wird er jedoch schwer beschädigt. Die sinistre Organisation OCP, die ebenfalls die Kontrolle über die Stadt übernehmen will und aus taktischen Gründen das Chaos ganz gut brauchen kann, setzt RoboCop zwar neu zusammen, programmiert ihn aber zu einem redseligen Moralisten um, der zum Gespött der Kriminellen wird. Nachdem es RoboCop geschafft hat, die blockierende Programmierung zu löschen, sieht er sich einem neuen, übermächtigen Feind gegenüber: seinem Nachfolgemodell RoboCop 2, das vom Gehirn des mittlerweile zur Strecke gebrachten Caine gesteuert wird. Und Caine ist drogenabhängig und unberechenbar.

Nach Paul Verhoevens 87er Variante rund um den Blechbullen mit dem staksigen Gang, die einschlug wie die sprichwörtliche Bombe mußte natürlich eine Fortführung der Geschichte her. Diesmal schlägt die Herstellungsfirma des Helden mal wieder ein wenig über die Strenge und will mithilfe einer Vertragsklausel mal eben die Stadt Detroit übernehmen und für ihre Zwecke ausbeuten. Natürlich haben sie dabei die Rechnung ohne den wackeren Helden in seiner Glanzrüstung gemacht.
Murphy steht trotz Streiks weiterhin auf seinem Posten und darf zu Anfang noch solche Lappalien wie das Ausheben eines Drogenlabors oder auch mal Kopfschüsse über Bande noch relativ mühelos erledigen. Jedoch kommt die OCP auf die ausnehmend clevere Idee einen Nachfolger zu bauen und dafür ausgerechnet das gehirn seines momentanen Nemesis, dem Drogenbaron Caine in die neue Version Robocop 2.0 einzubauen. Logisch das sich diese beiden unterschiedlichen Kampfroboter im Showdown ordentlich prügeln dürfen, wie die beiden Terminator Modelle ein jahr später.
Was allerdings Robocop 2 fehlt ist ein wenig der Geist des Erstlings. Zwar blitz in einigen Szenen der Cybog Humor durch, wie in den zwischengeschnipselten Werbespots oder der Elvis Reliquie im Glas, aber allein schon die Waffen kamen im ersten Teil wesentlich cooler rüber. Auch die Shootouts sind zwar immer noch recht brutal (und dankbarerweise muß auch der unglaubwürdige Kiddie-Pate seinen Abschied ins Jenseits einreichen), aber insgesamt ist alles ein wenig glattgebügelter als vorher, was man wohl am besten an den offensichtlich doch unterschiedlichen Budgets erkennen kann. Auch kommt es häufig zu nicht wirklich notwendigen Einstellungen, wenn die OCP´s ein wenig Kompetenzgerangel ausfechten, ohne das dies großartige Folgen für den Ablauf hätte.
Wie die meisten Fortsetzungen kann auch Robocop qualitativ nicht mit seinem Vorgänger mithalten, ohne jetzt allerdings gänzlich zu enttäuschen. Peter Weller gibt sein Bestes um der seelenlosen Maschine( auch wenn erneut Splitter aus der menschlichen Vergangenheit immer noch in ihm sind) eine Seele zu geben, aber die Intensität läßt doch auch hier ein wenig nach. Für gute sechs Punkte reichts allemal, aber an Robocop Number one gemessen ists halt nur guter Durchschnitt.
6/10

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