Review

DER FOLTERGARTEN DER GELBEN SCHLANGE

Lyn Yishon (Wang Yu) ist auf einem Rachefeldzug gegen die neun Killer, die vor Jahren seine gesamte Familie umgebracht haben.

Es ist nicht schön, eine Kurzbeschreibung schon nach einem Satz abzubrechen, aber viel mehr gibt es nicht zu erzählen und die Leute, die sich den Film evtl. noch reinziehen wollen, sollen nicht auch noch um das ALLERletzte Quentchen Handlung gebracht werden.
"One Armed Swordsman vs. 9 Killers" (amerikanischer Titel) hat, außer dem einarmigen Helden und demselben Hauptdarsteller, nicht viel mit den 10 Jahre früher entstanden Shaw-Klassikern zu tun (man beachte vor allem das Ende dieses Films und vergleiche die Position des abgetrennten Arms mit der der alten Filme...). Wo die alten Filme ganz genau auf Dramatik, Akrobatik und vor allem Mimik achteten, herrscht hier nur gähnende Leere. Was aber nicht bedeuten soll, daß man es hier mit einem schlechten Film zu tun hat. Im Gegenteil: Man braucht z.B. nicht mehr so viel Einfühlungsvermögen in die Nostalgie WIRKLICH alter Kung Fu-Filme, man "zieht sich den Film halt einfach rein" und wird bestens unterhalten, zumindest wenn man auf überhaupt etwas mit dem Genre anfangen kann.

Ich würde sagen, daß Jeder, der die beiden "Einarmiger Boxer"-Filme oder "Das Todeslied der Shaolin" mochte, auch diesen Film lieben wird, so ist es jedenfalls bei meiner Wenigkeit: Viele Kämpfe, teilweise ziemlich brutal (einer Frau wird z.B. ein Tablett in den Hals geworfen) und mit massig Bluteinlage, lustige Einlagen (der schwule Shaolin-Mönch, das riesige Schwert, etc.), lässige Sprüche und wenig Story. Das der Film ein bisschen billig rüberkommt, ist man genauso bereit zu übersehen wie bei den meisten anderen Wang Yu-Filmen -- dafür trägt er den Film einfach zu gut. Und wenn dann auch noch Lung Fei und Lo Lieh mitspielen ist mir persönlich eh alles andere egal.

Folgendes Manko aber: Die turboverstümmelte deutsche DVD-Fassung ist bekanntlich ungenießbar und die fast ungeschnittene amerikanische "Videoasia"-DVD ist, was die Bildqualität angeht, gelinde gesagt unter aller Sau und zudem extrem gemattet. Hier wären die "Pathfinder"-Leute gefragt, denn das Vergnügen an einem Film wird zu einem Großteil von der Präsentationsform getragen...

Fazit: Kurzweiliger Wang Yu-Klopper mit viel Blut, etwas Humor und flotten Sprüchen! Wäre noch viel besser wenn endlich eine vernünftige Fassung erschiene!

8 von 10 Punkten

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