Der Foltergarten der gelben Schlange (1976)

Zum sehen lag mir hier die geküzte FSK 16 Version aus der Eastern Master Reihe von MIB (für deren Veröffentlichung sie der Geist von Bruce Lee auf ewig peinigen möge) vor.

Die Story ist recht simpel gestrickt, ein einsamer und -armiger Rächer tötet der Reihe nach die bösen Schergen des fiesen Obermotz Chu Chiochi, da dieser einst seinen Vater und auch den Rest der Familie meucheln ließ und ihn selbst um 50% seiner Greifextremitäten erleichterte. Der einsame Rächer nimmt dies Verhalten sehr persönlich und schreitet zum einsamen Rachefeldzug.
Was als erstes am Foltergarten auffällt ist, neben dem lustigen Namen King Kong in den Darstellercredits, besonders die für das Baujahr des Streifens erstaunlich gute Bildqualität, da hat sich doch mal jemand Mühe beim restaurieren gegeben. Der gute Eindruck verschwindet aber bereits nach dem ersten Kampf. Die DVD trägt das gefürchtete Emblem "Neue Version" nicht zu unrecht. Wirklich alle Kämpfe, und davon gibts ne ganze Menge, sind nicht nur geschnitten, sondern übelst mit einer rostigen Gartenschere zestückelt worden. Das Ergebnis sieht dann so aus, beide Kämpfer teilen ein paar freundliche Gemeinheiten zum aufwärmen aus und mitten im Kampf kommt der auffällige Cut und der unterlegene Fighter ward ab da nie wieder gesehen. Da sich oftmals aus den Kampfergebnissen entscheidende Dinge für den Fortgang der Handlung ergeben, sitzt der Zuschauer da oftmals in der letzten Reihe und darf sich selbst zusammenreimen, was denn da nun passiert sein könnte.
Abgesehen davon ist der Foltergarten ein sehr flotter Film mit vielen Kampfszenen und allen möglichen Arten von eingesetzten Waffen. Ich kann zwar nicht wirklich glauben, das ein einarmiger Mensch kampftechnisch große Blumentöpfe gewinnen würde, aber darüber kann man hinwegsehen solange die Action stimmt. Zudem hat der Film auch einige recht originelle Einfälle wie das Schachbrett in Lebensgröße und dem lustigen Zweimeter Schwert in XXXXXXL Größe, das im richtigen Leben nicht mal Conan vom Boden hochbekäme. Völlig konfus dank Schnitttechnik ist der Showdown geraten, der zwar mit einigen interessanten Ideen und Wendungen daherkommt, aber durch die Endloscuts mehr zum Ratespiel wieder verkommt.
Schade für diesen Film, denn der Unterhaltungswert liegt ungekürzt mit Sicherheit höher als die 6 Punkte die ich für diese Patchworkarbeit vergeben kann.