Review

"Running Out" ist zweifelsfrei einer der unterhaltsamsten Die Hard-Variationen, die das B-Actiongenre hervorgebracht hat. Diesmal ist es eine Mrs.World-Wahl, die von skrupellosen Terroristen blutig gestürmt wird. Einzig die schlagfertige Shannon Tweed kann den Geiselnehmern entkommen und liefert Selbigen fortan einen erbitterten Kampf. Unterstützt wird sie durch Bodyguard Robert Davi (hier mit Humpelbein), der außerhalb des Gebäudes zusammen mit der anrückenden Polizei verharren muss.
Von Regisseur Paul Lynch sehr ansprechend in Szene gesetzt, besticht "Running Out" zum Einen durch seine knallharte Action, zum Anderen durch die meiner Meinung nach sehr treffend gecasteten Darsteller. Neben der trotz vorrangeschrittenem Alter immer noch attraktiven Shannon Tweed waren es vorallem die Terroristenrollen, die mich überzeugt haben. Besonders Andrew Dice Clay und Roddy Piper legen in ihren Rollen eine derart menschenverachtende Brutalität an den Tag, daß es schon fast kultverdächtig ist - gekrönt durch einige herrlich zynische Bemerkungen.
Ok, manche der jungen Modells nerven hin und wieder (das luderhafte Modell-Flittchen musste wohl unbedingt das Klischee des bösen Deutschen bedienen), andererseits kann man es bei den verkörperten Charakteren durchaus noch als glaubhaft durchgehen lassen, zumal einige der bildhübschen Nervensägen alsbald ihrer gerechten Strafe zugeführt werden ;)
Neben der gelungenen, absolut humorlosen Inszenierung "Running Out" sind es freilich die Actioneinlagen, die den Film wirklich auszeichnen - und diesbezüglich wurde mit Blut, Gewalt und Sadismus nicht gegeizt. Paul Lynch brennt eine Gewaltorgie ab, die schon eine Zeit braucht, um im Genre ihresgleichen zu finden. Insbesondere die einleitende Gebäudebesetzung und das finale, ja man mag es schon blurauschartig nennen, Gemetzel, bei dem es Roddy Piper am dicksten abbekommt, gehören zu den herausragenden Actionhighlights des Filmes. Auch nicht zu verachten: Die ferngesteuerte Kamerakanone incl Highscore, die wie auch die üblichen 1:1 Kämpfe zum keine Längen ausweisenden Mittelteil des Filmes gehört.

In seiner ungekürzten Fassung eine 100%ige, blutig und optisch reizvolle B-Granate, die in keiner Sammlung fehlen darf - auch wenn die Darsteller nicht jeden Geschmack treffen mögen. Glücklicherweise ist aber auch das deutsche Tape mit seinen dezenten Cuts noch sehr gut ansehbar...

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